Torlose Partie Bayern-Schützenhilfe von Ingolstadt: 0:0 bei RB Leipzig

Leipzig (dpa) - Kopf- und ideenlos anlaufende Leipziger haben ihre Chance zur direkten Champions-League-Qualifikation ungenutzt liegen gelassen.

Torlose Partie: Bayern-Schützenhilfe von Ingolstadt: 0:0 bei RB Leipzig
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Der abstiegsbedrohte FC Ingolstadt hingegen hat selbst in Unterzahl nach der Gelb-Roten Karte von Alfredo Morales (86.) ein hart umkämpftes 0:0 geholt und erneut Schützenhilfe für den FC Bayern geleistet. Die Schanzer ebneten dem deutschen Rekordmeister den Weg zum vorzeitigen Gewinn des 27. Meistertitels.

„Es war kein schönes Duell. Wir haben versucht, unser Spiel auf den Platz zu bringen. Das war leider kaum möglich. Nach den vielen Unterbrechungen haben wir es nicht geschafft, in unseren Rhythmus zu kommen“, bilanzierte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl. Der verpassten Chance, mit dem 20. Saisonsieg den Uraltrekord der Bayern von 1965/66 zu knacken und das Königsklassen-Ticket zu lösen, trauerte er nach: „Es ist schade, denn wir hätten heute ein unglaublich großes Ziel verwirklichen können.“

Die erste Bundesliga-Niederlage von RB im Dezember in Ingolstadt nach zuvor 13 ungeschlagenen Spielen hatte Spuren hinterlassen. Daher warnte Hasenhüttl vor seinem Ex-Team. Immerhin war Leipzig nur gegen Bayern und Ingolstadt bislang tor- und punktlos. Zudem musste Hasenhüttl kurzfristig seine komplette Abwehr umstellen, weil Willi Orban (Fußgelenk) und Marvin Compper (Schlag abbekommen) ausfielen.

Ingolstadt versuchte es anfangs mit Leipziger Mitteln: hohes Pressing und frühes Stören. Doch RB spielte abgeklärt mit viel Ballbesitz und setzte seine schnellen Angreifer Timo Werner und Yussuf Poulsen geschickt in Szene. Doch wie im Hinspiel nutzte RB seine vielen Chancen nicht. „Es lag heute ganz an uns selbst, wir müssen nur die richtig guten Chancen zu einem guten Zeitpunkt reinmachen. Es ist verdammt schwer, gegen Ingolstadt zu spielen, sie verteidigen verdammt gut. Es ist nicht unser Lieblingsgegner“, sagte Poulsen.

Selbst der beste Vorlagengeber der Liga, der Schwede Emil Forsberg, kam nicht wie gewohnt zum Zug. „Es tut einfach weh. Wir haben es in den ersten 20 Minuten gut gemacht mit Schnelligkeit und Spielwitz. Wir haben viele Chancen gehabt, doch man muss den Ball auch ins Netz machen“, sagte er.

Nach zuletzt zwei Niederlagen kam von den Oberbayern, die in bislang drei Spielen in 1. und 2. Liga drei Siege gegen RB schafften, offensiv relativ wenig. Dafür kämpften sie in der Defensive unglaublich clever. „Ich denke, dass wir eine hart umkämpfte Partie gesehen haben. Beide Mannschaften haben in ihrem Muster das Gegenpressing enthalten, da war es klar, dass es zu vielen Fouls kommt“, sagte FC-Coach Maik Walpurgis. Sieben Verwarnungen und der Platzverweis sind Beleg dafür. Walpurgis betonte: „Heute ging es nur darum, zu punkten. Und das bei einer absoluten Spitzenmannschaft.“

In der 66. Minute humpelte Nationalstürmer Werner mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz, nachdem Markus Suttner seinen Fuß drüber gehalten hatte. Er erlitt nach einer ersten Diagnose eine schwere Prellung im rechten Sprunggelenk. Für Werner brachte Hasenhüttl Davie Selke, der in der 73. Minute eine Bernardo-Flanke knapp neben das Tor setzte. Leipzig rannte unentwegt im Minutentakt auf das Tor der Schanzer an - es fehlte nur an der nötigen Präzision.

„Es war ein schweres Spiel, aber wir hatten dennoch einige Chancen zum Siegtor. Doch der Ball wollte einfach nicht rein“, sagte RB-Kapitän Diego Demme.

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