Bayer rutscht aus: Nur 2:2 gegen Freiburg

Leverkusen (dpa) - Bayer Leverkusens Cheftrainer Jupp Heynckes sah trotz des Ausrutschers gegen den SC Freiburg den Weihnachtsfrieden nicht getrübt. „Ich kann mit der Mannschaft in der Hinrunde sehr zufrieden sein“, resümierte der 65-Jährige nach dem 2:2 (1:1) in der Fußball-Bundesliga.

„Wie so oft hat sie wieder Moral und Kampfgeist bewiesen und ist zurückgekommen“, sagte Heynckes. Statt drei Punkte gegen Herbstmeister Borussia Dortmund gut zu machen, konnte die Werkself jedoch den Abstand nur auf zehn Zähler verkürzen und musste dem punktgleichen FSV Mainz 05 Platz zwei überlassen.

„Das hatte hier mit Fußball nicht viel zu tun“, sagte Bayer- Kapitän Simon Rolfes nach dem Spiel im dichten Schneetreiben. „Man hätte besser einen Schneemann bauen können, als Fußball spielen.“ Dabei sah es für die Platzherren, die zuvor in der Liga siebenmal ohne Niederlage geblieben waren, nicht schlecht aus. Arturo Vidal hatte Bayer in 16. Minute per Foulelfmeter in Führung gebracht.

Doch auch ohne Top-Torjäger Papiss Demba Cissé schlugen die Freiburger dank Jan Rosenthal (24.) und Stefan Reisinger (65.) zurück. Der eingewechselte Patrick Helmes (75.) rettete vor 22 421 Zuschauern den Leverkusenern zumindest noch einen Punkt.

„Damit können wir sehr gut leben“, meinte Freiburgs Trainer Robin Dutt. Dass seine Spieler kaum jubelten und eher freudlos in der Kabine verschwanden, erklärte er so: „Die Mannschaft ist auf den Geschmack gekommen. Die Spieler sind Unentschieden nicht mehr gewohnt.“ Schließlich war es das erste Remis des Tabellenfünften, der schon neunmal gewonnen hatte und nun insgesamt 28 Punkte sammelte.

Dagegen waren die Gastgeber nicht zufrieden mit der Punkteteilung. „Das ist natürlich sehr ärgerlich“, bekannte Rolfes. Nun hofft er im ersten Rückrundenspiel Mitte Januar gegen Dortmund auf bessere Bedingungen und vor allem einen besseren Ausgang: „Da gehen wir davon aus, dass kein Schnee liegt.“

Abgesehen vom unberechenbaren Untergrund hatten die Leverkusener erneut Verletzungspech. Nationalstürmer Helmes zog sich vier Minuten nach seinem Ausgleichstor einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu. „Da haben wir praktisch mit zehn Mann gespielt“, sagte Heynckes. „Er hat seinen Urlaub schon abgesagt, um sich behandeln zu lassen.“

Zudem hatten sich Abwehrchef Sami Hyypiä und Lars Bender verletzt abgemeldet; Vidal spielte mit einer schmerzhaften Fußprellung. „Es gibt so Spieltage, an denen alles gegenläufig ist“, haderte Heynckes. „Dies schmälert aber nicht die Leistung Freiburgs.“

Im Flockenwirbel kamen die Gastgeber zunächst besser zurecht und wurden nach einer Viertelstunde für ihre starke Anfangsphase belohnt. Julian Schuster rempelte im Strafraum Tranquillo Barnetta um, Schiedsrichter Marc Seemann (Essen) entschied auf Elfmeter und Vidal verwandelte eiskalt. Ein Fehler von Bayer Innenverteidiger Stefan Reinartz ebnete für den Weg für Rosenthal zum 1:1.

Auf der glatten - den Ball aber stoppenden - Schneedecke blieb das Niveau der Partie auch nach der Pause schwach. Die Gäste beschränkten sich auf ihre sichere Defensive sowie wenige Konter und wurden zum zweiten Mal durch ein Tor von Reisinger belohnt. Heynckes reagierte sofort. Stefan Kießling und Helmes kamen in die Partie und belebten das lahme Angriffsspiel der Hausherren sofort. Bei seinem ersten Treffer stand Helmes noch im Abseits (71.), vier Minuten danach traf er aber regulär nach Vorarbeit von Kießling.

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