4:1-Auswärtssieg : Bailey zaubert Hackentor: Bayer demütigt Hoffenheim
Sinsheim (dpa) - So ein schönes Tor, räumte Heiko Herrlich freimütig ein, „habe ich nie geschossen“. Auch der frühere Bundesliga-Stürmer und heutige Trainer von Bayer Leverkusen staunte über den Hacken-Treffer von Leon Bailey.
Der Senkrechtstarter aus Jamaika hatte mit seinem Kunststück in der 43. Minute den 4:1 (1:0)-Sieg der Werks-Elf bei 1899 Hoffenheim eingeleitet. „Ich habe das instinktiv gemacht. Ich stand mit dem Rücken zum Tor. Ich wusste, das Tor bewegt sich ja nicht“, erklärte der Mann des Tages. In der Tabelle rückte Leverkusen auch dank des starken Bailey zumindest vorläufig auf Platz zwei vor.
Im Duell zweier Europacup-Aspiranten in der Fußball-Bundesliga war Herrlichs Mannschaft einfach cleverer und glücklicher als das Team von Julian Nagelsmann, das zweimal die Latte traf. Vor 28.017 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena erzielten Julian Baumgartlinger (53. Minute) und Lucas Alario (70./90.+3) die weiteren Treffer für die Gäste.
Für die Kraichgauer war es die zweite Heimniederlage dieser Spielzeit nach dem 1:3 gegen Mönchengladbach und eine Woche vor der Partie beim FC Bayern ein herber Rückschlag. Das Anschlusstor des unauffälligen Adam Szalai (87.) kam zu spät. Nagelsmann war sichtlich angefressen, nachdem sein Team am Ende gnadenlos ausgekontert wurde. „Leverkusen gehört zu den Top drei Teams der Bundesliga. Es kann mir keiner erzählen, dass der Gegner in den ersten 55 Minuten besser war als wir“, sagte der 30-Jährige. „Der große Unterschied ist halt, die schießen zweimal aufs Tor und zweimal rein. Wir schießen achtmal aufs Tor und keinmal rein.“