Weinzierl: „Kein Vorwurf“ 1:1 gegen Freiburg: Schalke verpasst Anschluss nach oben

Gelsenkirchen (dpa) - Niemandsland statt Tuchfühlung zu den Europapokal-Plätzen - der FC Schalke 04 hat im letzten Heimspiel des Jahres einen weiteren Rückschlag erlitten.

Weinzierl: „Kein Vorwurf“: 1:1 gegen Freiburg: Schalke verpasst Anschluss nach oben
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Mit dem dürftigen 1:1 (0:0) gegen den SC Freiburg verpasste der ambitionierte Revierclub den Anschluss an das obere Drittel und dümpelt als Elfter kurz vor Weihnachten in der unteren Tabellen-Hälfte der Fußball-Bundesliga herum.

„Wenn so viele Spieler ausfallen, ist es natürlich schwer. Aber ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat alles versucht und eine engagierte Leistung geboten“, sagte Schalkes Trainer Markus Weinzierl, der den Ausfall von vier Stürmern verkraften musste. Weil neben den Langzeitverletzten Breel Embolo, Klaas-Jan Huntelaar und Franco Di Santo auch Eric Maxim Choupo-Moting (Infekt) fehlte, feierte der 19-jährige Stürmer Fabian Reese sein Startelfdebüt in der Bundesliga. „Wenn einer der vier Stürmer dabei ist, gewinnen wir das Spiel“, meinte Weinzierl.

Die verlorenen Punkte will Schalke nun am kommenden Mittwoch beim Hamburger SV holen. „Da müssen wir nochmal an unsere Leistungsgrenze gehen“, sagte Kapitän Benedikt Höwedes, der nach seiner Gelbsperre für Naldo (Rotsperre) in die Abwehr zurückkehrte. Höwedes bildete mit Johannes Geis, der schon nach Naldos Platzverweis beim 0:1 gegen Leverkusen nach hinten gerückt war, und dem jungen Thilo Kehrer die Dreierkette. Die Schalker Startformation wies ein Durchschnittsalter von unter 23 Jahren auf. „Ohne zu jammen, aber das sind Kleinigkeiten, warum wir nicht gewonnen haben“, erklärte Weinzierl.

Sein Kollege Christian Streich war zufrieden mit dem Punktgewinn seines Teams, das insgesamt 128 Kilometer lief: „Was die Jungs abgespult haben, war außergewöhnlich: Vom Willen, aber auch vom Taktischen her“, lobte Freiburgs Coach, der zum dritten Mal hintereinander die selbe Startelf aufbieten konnte.

Florian Niederlechner brachte die Breisgauer am Samstag vor 60 445 Zuschauern in der Veltins-Arena in der 64. Minute zunächst sogar in Führung, ehe Jewgeni Konopljanka (74.) den Revierclub zumindest vor der dritten Liga-Pleite in Serie bewahrte. Freiburg behauptete mit dem Punktgewinn seinen Platz vor den Gelsenkirchenern. „Wir wollten unbedingt gewinnen gegen eine gute Auswärtsmannschaft. Wir sind nach dem Rückstand sehr gut zurückgekommen, aber am Ende hat das letzte Quäntchen gefehlt“, befand Nationalspieler Max Meyer.

Die erste Schalker Chance konnte Manuel Gulde nach einer Flanke von Meyer gerade noch vor Reese (5.) klären. Auf der Gegenseite verzog Niederlechner aus halbrechter Position (18.) ebenso knapp wie Schalkes Konopljanka (22.). Der agile Ukrainer war es auch, der SC-Keeper Alexander Schwolow (37.) zur ersten Parade zwang und am Ende per Kopf den verdienten Ausgleich nach Vorarbeit des eingewechselten Abdul Rahman Baba erzielte.

Insgesamt ließ Schalke lange Ideen, Tempo und Zielstrebigkeit vermissen. Der Aufsteiger blieb stets gut organisiert und diszipliniert, ohne selbst viel für die Offensive zu tun. So fiel die Führung durch Niederlechner, der eine Unaufmerksamkeit von Kehrer nutzte und Torhüter Ralf Fährmann umkurvte, überraschend. Doch der unermüdliche Aufsteiger verdiente sich das Remis redlich und fuhr zufrieden nach Hause: „Ein Punkt auf Schalke ist richtig gut. Wir müssen realistisch bleiben“, sagte Mittelfeldspieler Janik Haberer.

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