Umstrittene Fußball-Revolution : „Situationen analysieren“: Schiri-Treffen zu Videobeweis
Mainz (dpa) - Seit dem Beginn dieser Saison wird der Videobeweis in der Fußball-Bundesliga wahlweise gelobt, verteidigt, kritisiert oder verhöhnt.
An diesem Dienstag und Mittwoch treffen sich nun die deutschen Spitzen-Schiedsrichter in Mainz, um ihre eigene Zwischenbilanz zu erarbeiten. „Dann werden wir alle Situationen noch mal aufgreifen, analysieren und das Ergebnis transparent darstellen“, sagte der Chef der Schiedsrichter-Kommission Elite, Lutz Michael Fröhlich. „So kommen wir einen Schritt weiter in der Diskussion, was ein klarer Fehler des Schiedsrichters ist und was nicht.“
Bei ihrer Terminwahl haben Fröhlich und seine Kollegen Glück. Hätte dieses Treffern schon in der ersten Länderspiel-Pause Anfang September stattgefunden, wäre der öffentliche Druck wohl weitaus größer gewesen. So hat sich die große Aufregung um den Videobeweis an den jüngsten Bundesliga-Spieltagen etwas gelegt. Gerade die verstärkte Nutzung der sogenannten „Review Area“, in der die Schiedsrichter am Spielfeldrand selbst noch einmal auf einen Bildschirm schauen können, hat sich bewährt. Auch sie hat dazu geführt, dass zuletzt deutlich mehr Fehlentscheidungen verhindert als große Diskussionen hervorgerufen worden.
Und so gibt Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die Mehrheits-Meinung in der Liga ziemlich gut wieder, wenn er dem Videobeweis zwar einige „Bauchschmerzen und Kinderkrankheiten“ attestiert, dem neuen System aber grundsätzlich positiv gegenüber steht. „Das ist nun mal eine Revolution im Fußball. Da sollten bitte alle durchhalten“, sagte er dem „Kicker“. Am Ende seien „alle froh“.