Gespräche angekündigt : RB-Vertragspoker nach Europa-Party: Hasenhüttl im Zwiespalt
Berlin (dpa) - Ganz alleine und sichtlich bewegt genoss Ralph Hasenhüttl die „Hasi, Hasi“-Rufe der RB-Fans während der Leipziger Europa-Party.
Vor dem anstehenden Zukunftsgipfel mit Sportdirektor Ralf Rangnick schaltete der österreichische Coach aber schnell wieder alle Emotionen aus und gab sich trotz seiner gestärkten Position im offenen Vertragspoker seltsam unterkühlt. „Ich habe Vertrag bis 2019, habe mich mit dem Verein auf die nächste Woche verständigt“, sagte Hasenhüttl nach der 6:2-Gala bei Hertha BSC und dem erneuten Sprung ins internationale Geschäft. „Alles Weitere ist mir heute keine Überlegung wert, ich möchte mich heute nur über ein tolles Jahr freuen.“
Nach einer Saison mit Höhen auf europäischem Parkett, aber auch sportlichen Tiefen und Misstönen in der sportlichen Führung reichte es für das junge Leipziger Team zumindest noch zur Qualifikation für die Europa League. Als Rückschritt nach der Premiere in der Königsklasse wollte dies keiner werten - doch auch Rangnick ließ sich kein klares Bekenntnis für eine weitere, langfristige Zusammenarbeit mit Hasenhüttl entlocken.
Stattdessen verschwand der RB-Macher nach dem Abpfiff ohne ein öffentliches Wort aus Berlin. Zur Schau gestellte Harmonie sieht anders aus. Dass Hasenhüttl, dessen Name diese Saison immer wieder in Trainerdebatten beim FC Bayern oder Borussia Dortmund auftauchte, in der Winterpause mit einer Vertragsverlängerung zögerte, scheint Gräben hinterlassen zu haben. „Es gibt keine Entscheidung zu präsentieren“, sagte Rangnick lediglich vor der Partie bei Sky. „Wir werden in aller Ruhe die Saison besprechen.“