Norwegen-Import: Diouf komplettiert 96-Dreieck

Hannover (dpa) - Für Mame Diouf verlaufen Form- und Wetter-Barometer ganz nach Wunsch. Der einzige Wintereinkauf von Hannover 96 kam nach Deutschland, als das Thermometer zweistellige Minusgrade anzeigte.

„Die Kälte muss man während des Spiels verdrängen, hoffentlich wird es bald wärmer“, sagte der 24 Jahre alte Stürmer aus dem Senegal nach seinem Bundesliga-Debüt vor zwei Wochen im eisigen Berliner Olympiastadion.

Inzwischen hat sich die Kältefront verzogen, und der für rund 1,8 Millionen Euro von Manchester United verpflichtete Fußball-Profi hat sich auf Anhieb einen Platz im Team des Europa-League-Teilnehmers gesichert. Kühle Temperaturen sind eigentlich auch kein Problem für Diouf. Vor seiner Zeit bei Manchester United, wo er sich gegen Top-Stars wie Wayne Rooney oder Dimitar Berbatow nicht durchsetzen konnte und zumeist im Reserve-Team spielte, war er von 2006 bis 2009 für Molde FK in Norwegen aktiv.

Dort wurde er von den 96-Scouts entdeckt. „Wir haben ihn schon längere Zeit beobachtet“, berichtete Sportdirektor Jörg Schmadtke. Die Vorliebe des Managers für Norwegen-Importe ist bekannt. Diouf ist nach Didier Ya Konan, Mohammed Abdellaoue und Henning Hauger der vierte Spieler, der den Weg von Skandinavien nach Niedersachsen ging. In den meisten Fällen erwies sich der Transfer als sinnvoll. Ya Konan, vorige Saison Top-Torjäger bei 96, wird in dieser Spielzeit von „Mo“ Abdellaoue als Torschütze vom Dienst glänzend vertreten.

„Er ist schnell, dynamisch, kopfballstark und wuchtig“, charakterisierte 96-Trainer Mirko Slomka den neuen Angreifer. Anpassungsprobleme hat Diouf so gut wie keine. Bei seinem Debüt in Berlin bereitete er das Siegtor von Abdellaoue vor, beim 1:1 in Mainz durfte er vorigen Samstag von Beginn an spielen. „Ich habe mein erstes Spiel in der Startelf sehr genossen“, berichtete Diouf, dem zum ganz großen Glück noch das erste Bundesliga-Tor fehlt.

Nächste Gelegenheit dazu bietet am Sonntag das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart. In Anlehnung an das „magische Dreieck“ der Schwaben schwärmen die enthusiastischen Fans in Hannover bereits über ein magisches 96-Dreieck mit den Angreifern Diouf und Abdellaoue sowie Jan Schlaudraff als offensivem Mittelfeldspieler. Erste vielversprechende Ansätze waren in Mainz zu sehen.

Bevor der Vertrag mit dem senegalesischen Nationalspieler am 28. Januar endgültig unter Dach und Fach war, musste Schmadtke lange verhandeln. Dabei spielten auch der FC Brügge und dessen Trainer Christoph Daum eine Rolle. Eigentlich wollte Hannover 96 in der Winterpause den Norweger Mushage Bakenga von Rosenborg Trondheim verpflichten. Doch der 19-Jährige entschied sich für einen Wechsel zum Europa-League-Gegner von Hannover 96, und damit war der Weg frei für den Diouf-Transfer.

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