Adler & Co. in Warteschleife : Neue Verträge für HSV-Profis erst nach Rettung
Hamburg (dpa) - Im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga haben die Verantwortlichen des Hamburger SV keinen Nerv für Vertragsgespräche mit den Spielern.
„Der Klassenverbleib steht turmhoch über allem“, lautet die klare Vorgabe des HSV-Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen. Soll heißen: So lange die sportliche Rettung nicht in Sicht ist, liegen Verhandlungen auf Eis. „Wir haben die Spieler um Geduld gebeten, solange es sich bei uns nicht deutlich abzeichnet, wohin die Reise geht“, erklärte Sportchef Jens Todt im „Kicker“.
Zwar verlängerten die Hanseaten erst vor gut einer Woche mit Trainer Markus Gisdol, und das sogar unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit. Denn der Coach hat überzeugt, wie er den bedenklich wankenden Traditionsclub nach dem Fehlstart mit nur zwei Punkten aus den ersten zehn Partien wieder auf Vordermann brachte. Doch trotz der Erfolgsserie von 25 Zählern aus den folgenden 15 Spielen belegt der HSV noch immer den Relegationsrang. Immerhin: Gelingt gegen den 1. FC Köln am Samstag (15.30 Uhr) der nächste Dreier, könnte der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz endlich klappen und Vertragsgespräche näherrücken.
Betroffen von auslaufenden Arbeitspapieren sind vom erweiterten Stamm Torhüter René Adler sowie die Abwehrspieler Johan Djourou, Matthias Ostrzolek und Kyriakos Papadopoulos. Letzterer ist nur ausgeliehen und kehrt nach bisherigen Plänen zu Bayer Leverkusen zurück. Djourou hat unter Gisdol erst das Kapitänsamt, dann seinen Stammplatz verloren. Und nach seiner harschen Kritik am Coach dürfte der Schweizer keine Zukunft beim HSV haben. Ostrzolek hingegen wurde von Gisdol in die erste Elf zurückgeholt und hat gute Chancen auf den Verbleib. Bessere gar als Adler, der anders als der Linksverteidiger mit geschätzt 2,7 Millionen Euro Jahresgage ein HSV-Topverdiener ist.