Medien: Rehhagel sagt Hertha BSC zu

Berlin (dpa) - Rückkehr eines Rentners: Otto Rehhagel wird nach übereinstimmenden Medienberichten völlig überraschend neuer Trainer des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC.

Nach Angaben von „sportbild.de“, „bild.de“ und „rbb-online.de“ hat der 73-Jährige den Berlinern eine mündliche Zusage gegeben, die Nachfolge des entlassenen Michael Skibbe anzutreten. Er soll am Sonntag offiziell vorgestellt werden.

Der Ruheständler soll bis zum Sommer die Berliner betreuen und vor dem drohenden Abstieg retten. Die derzeitigen Interimstrainer René Tretschok und Ante Covic sollen Rehhagel assistieren. Bei einer Sitzung am Freitagabend sei das Trainer-Modell dem Hertha-Präsidium vorgestellt und abgesegnet worden.

Im Bundesligaspiel am Samstag gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund sitzen Tretschok und Covic auf der Hertha-Trainerbank. Rehhagel war bis Juni 2010 Nationaltrainer Griechenlands. In der Bundesliga hatte er zuletzt vor zwölf Jahren den 1. FC Kaiserslautern trainiert. „Das ist grandios“, kommentierte Hoffenheims Trainer Markus Babbel bei Sky die Entwicklung. „Ich habe unter ihm trainiert. Das war sehr lehrreich.“ Babbel war Ende des Jahres bei Hertha entlassen worden und durch Skibbe ersetzt werden.

Laut „sportbild.de“ hat Manager Michael Preetz am Freitagabend die Mannschaft informiert, dass Rehhagel das Team bis zum Saisonende betreut. Am Donnerstag seien Club-Manager Michael Preetz und Hertha-Präsident Werner Gegenbauer zu einem „Geheimtreffen“ mit dem langjährigen Bundesliga-Coach nach Essen gereist, hatte es bei „bild.de“ geheißen.

Preetz hatte eine längerfristige Trainerlösung angestrebt. Die Rehhagel-Variante könnte darauf hindeuten, dass seine Wunschkandidaten nicht zur Verfügung stehen. Bisher waren Krassimir Balakow und Christian Gross als Skibbe-Nachfolger im Gespräch. Skibbe war nach fünf Niederlagen und nur 52 Tagen bei Hertha entlassen worden.

Rehhagel hatte sich nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2010 als Nationaltrainer Griechenlands verabschiedet, wollte aber von der „Fußball-Rente“ selbst nichts wissen. In Griechenland hatten sie dem Coach 2004 nach dem sensationellen EM-Titel sogar ein Denkmal gebaut. Der frühere Hertha-Verteidiger Rehhagel (1963-1966) arbeitete zuletzt vor zwölf Jahren bei Kaiserslautern in der Bundesliga. Seine erfolgreichste Zeit erlebte er bei Werder Bremen, wo er je zwei deutsche Meisterschaften und Pokalgewinne feierte.

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