Relegation : Labbadia mahnt, Anfang hofft: Relegation bleibt spannend
Wolfsburg (dpa) - Der Blick auf die beiden Trainer ließ am Donnerstag nicht erahnen, wer sich die bessere Ausgangslage für das Rückspiel der Relegation erarbeitet hatte.
Während Bruno Labbadia nach dem 3:1 (2:1) des VfL Wolfsburg gegen Holstein Kiel zurückhaltend und mahnend auftrat, machte Holstein-Coach Markus Anfang seine Jungs noch auf dem Platz mit einer emotionalen Rede heiß für den Showdown am Montag. „Wir sind zwei Jahre gemeinsam diesen Weg gegangen. Montag ist es nun zum letzten Mal in dieser Konstellation. Ich hoffe, dass wir einfach noch einmal ein geiles Spiel machen“, sagte Anfang, der den Club nach zwei erfolgreichen Jahren in Richtung 1. FC Köln verlassen wird.
Es war schon bemerkenswert, wie selbstbewusst der Zweitliga-Dritte trotz der Niederlage beim Erstliga-16. nach dem Spiel auftrat. „Uns haben zuhause noch nicht viele Mannschaften geschlagen, das muss Wolfsburg auch erstmal schaffen“, sagte Dominik Schmidt keck. Vor allem der Auftritt in den letzten 20 Minuten machte den Gästen Mut. Da erspielten sich die Kieler gegen die Millionen-Truppe des VfL zahlreiche Großchancen, versäumten es aber, einen zweiten Treffer zu machen. „Leider haben wir uns nicht belohnt“, sagte Anfang.
So liegt der Vorteil doch eindeutig aufseiten der Wolfsburger. Kiel muss mindestens mit 2:0 gewinnen, gelingt dem VfL an der Förde ein Tor, sind sogar drei Treffer für die Verlängerung oder vier bei keinem weiteren Gegentor für den Aufstieg notwendig. Doch all das schreckte den frechen Außenseiter nicht. „Wir werden noch einmal alles raushauen“, kündigte Dominick Drexler an. „Noch ist alles machbar, vor unserem Publikum, in unserer Stadt“, sagte der dieses Mal glücklose Toptorjäger Marvin Ducksch.