Job-Garantie für 96-Trainer Korkut - Lage angespannt

Hannover (dpa) - Die Unzufriedenheit bei Hannover 96 wächst, die Kritik an Trainer Tayfun Korkut nimmt zu. Nach dem enttäuschenden 1:1 (0:0) gegen den Tabellenletzten VfB Stuttgart bemühte sich Sportdirektor Dirk Dufner, die Diskussionen um den Coach im Keim zu ersticken.

Job-Garantie für 96-Trainer Korkut - Lage angespannt
Foto: dpa

„Es gibt bei uns keine Trainer-Debatte. Wenn Sie so wollen, ist das eine Arbeitsplatz-Garantie“, erklärte Dufner nach einer Partie, in der die 96-Mannschaft erneut das eigene Publikum enttäuschte.

„Ein Punkt ist zu wenig“, bemängelte Korkut nach dem schwachen Match der beiden schlechtesten Rückrunden-Teams. Nach zwölf Spielen mit nur einem Sieg gehen dem Trainer die Argumente langsam aus. Ihm sind die Automatismen in der Fußball-Bundesliga bekannt. „Ich kann die Diskussionen nicht beeinflussen“, sagte Korkut. Seine personellen Maßnahmen blieben wirkungslos. Die Langzeitverletzten Leon Andreasen und Edgar Prib, die nach vielen Monaten erstmals wieder in der Startelf standen, konnten den ersehnten Umschwung nicht herbeiführen.

„Mittlerweile ist die Leichtigkeit weg, die wir anfangs hatten. Wir tun uns jetzt schwer“, analysierte Manager Dufner die angespannte Situation. „Es fehlt der unbedingte Wille, dort hinzugehen, wo es wehtut“, äußerte sich Verteidiger Christian Schulz selbstkritisch. Nach dem 0:1 durch Stuttgarts Kapitän Christian Gentner (52.) befand sich das 96-Team laut Schulz minutenlang in einer „sehr, sehr brenzligen“ Situation. „Wir können deshalb froh über den Punkt sein.“

Der Ausgleich von Lars Stindl (70.) war am Samstag vor 40 200 Zuschauern angesichts der drei nächsten schweren Aufgaben sehr wichtig. Ob gegen Bayern München, Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund der erste Rückrundensieg gelingt, ist angesichts der momentanen Verunsicherung sehr fraglich. „Jedes Spiel muss erst gespielt werden“, sagte Trainer Korkut und das klang wie eine Durchhalteparole.

Wie blank die Nerven im Abstiegskampf liegen, zeigte sich kurz vor dem Abpfiff bei einer sogenannten Rudelbildung. 96-Kapitän Stindl unterlief zuerst ein Handspiel, dann wurde er von Martin Harnik geschubst. Als sich die Spieler wieder beruhigt hatten, sah Harnik die Rote und Stindl die Gelb-Rote Karte. Er fällt damit für das kommende Heimspiel gegen Tabellenführer FC Bayern aus.

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