HSV setzt gegen Bayern auf die alten Tugenden

Hamburg (dpa) - Die alten Tugenden sollen es bei den Fußballern des Hamburger SV richten. „In der Hinrunde hat uns ausgezeichnet, dass die Mannschaft an erster Stelle kommt und jeder alles investiert“, sagte Trainer Bruno Labbadia vor dem Rückrundenauftakt gegen den Rekordmeister Bayern München.

HSV setzt gegen Bayern auf die alten Tugenden
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Nach einem durchwachsenen Trainingslager im türkischen Belek mit vielen Verletzungsausfällen und drei Testspiel-Niederlagen weiß der HSV-Coach aber auch: „Wir müssen gegen Bayern top organisiert sein, gut gegen den Ball arbeiten und die Ordnung halten. Wir brauchen einen Sahnetag.“

Dem 49 Jahre alten Fußballlehrer ist bewusst, dass die Mannschaft keine optimale Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte hatte: „Durch die vielen Ausfälle war der Konkurrenzdruck und das ganz hohe Niveau nicht vorhanden. Wir sind gefragt, Lösungen zu finden.“

Lösungen benötigt Labbadia speziell im Hinblick auf die Verletzungsausfälle. Ausgerechnet gegen den Rekordmeister droht die komplette Innenverteidigung auszufallen. Emir Spahic wird aufgrund eines Einrisses in der Bauchmuskulatur definitiv fehlen. Zudem zog sich Kapitän Johan Djourou eine Trainingsverletzung am linken Knie zu. Mit dem Brasilianer Cléber steht nur ein weiterer fitter Innenverteidiger zur Verfügung.

Auch der Einsatz von Angreifer Pierre-Michel Lasogga ist aufgrund seiner lädierten Schulter noch ungewiss. Als Ersatz würde Artjoms Rudnevs, der in der Hinrunde ohne Einsatz geblieben war, in Frage kommen. Die Bemühungen, sich in der Wintertransferperiode mit einem weiteren Stürmer zu verstärken, laufen zwar auf Hochtouren. „Aber wir sind in unseren Mitteln begrenzt“, bedauerte Labbadia.

Der HSV hat keine guten Erinnerungen an den FC Bayern München. Der letzte Sieg gelang am 26. September 2009, als der HSV unter Labbadia mit 1:0 gewann. In den folgenden 14 Aufeinandertreffen gab es elf Niederlagen und drei Unentschieden. HSV-Legende Uwe Seeler hielt in der „Hamburger Morgenpost“ selbst eine Punkteteilung für illusorisch: „Diese Hoffnung besteht ganz bestimmt nicht. Ich hoffe nur, dass es einigermaßen über die Runden geht und der HSV zumindest ein bisschen dagegen halten kann.“

Die Hanseaten stehen mit 22 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz der Bundesliga. Fünf Punkte trennen den Club von den internationalen Plätzen, sieben vom Relegationsplatz. Laut Dietmar Beiersdorfer wird die Rückrunde eine Herausforderung. „Mit 22 Punkten bilden wir uns nicht ein, dass uns eine ruhige Serie bevor steht. Wir wollen jeden Tag darum kämpfen, mehr Punkte als in der Vorrunde zu holen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der „Bild“-Zeitung. Das dürfte mit der aktuellen Personaldecke schwierig genug werden.

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