Verteidigungsrede : Hoffenheimer Unruhe: Vogt beklagt „Lügen“ über Nagelsmann
Berlin (dpa) — Die heile Fußball-Welt von Julian Nagelsmann bei 1899 Hoffenheim bekommt erste Risse. Das fünfte sieglose Spiel in Serie, ein kolportierter Dissens mit Teilen der Mannschaft - angesichts der akuten Unruhe sprang Kevin Vogt seinem Coach mit einer flammenden Verteidigungsrede bei.
„Wir stehen hinter Julian und Julian steht hinter uns“, betonte der Kapitän nach dem 1:1 bei Hertha BSC und geißelte den Medienbericht, wonach Spieler von Nagelsmann abrücken sollen, als „Lügen“. „Letztes Jahr, als es lief, war alles super. Jetzt kommt mal ein bisschen Gegenwind.“
Auch Nagelsmann selbst war sichtlich um Gelassenheit bemüht. „Man hat heute gesehen, dass da kein Bruch ist und auch kein Riss“, bewertete der 30-Jährige den Auftritt in der Hauptstadt. Im weinroten Strickpulli stand der 30-Jährige im Türrahmen des Presseraums im Olympiastadion und berichtete von einer „eindrucksvollen Botschaft“ seines Teams im Abschlusstraining. So habe seine Mannschaft einige Worte an ihn gerichtet, die genauen Aussagen ließ Nagelsmann allerdings offen. „Dass man auch mal seine Unzufriedenheit äußern darf, ist normal“, sagte er über den angeblichen Ärger. „Ich verlange gar nicht, dass man sich immer lieb hat.“
Doch bei aller betonten Entspanntheit bleibt die sportliche Misere der Kraichgauer offensichtlich. Nach einer ordentlichen ersten Hälfte mit dem Führungstreffer durch Andrej Kramaric (38. Minute) per Foulelfmeter reichte es nach dem Berliner Ausgleich von Salomon Kalou (58.) erneut nicht zum ersten Rückrundensieg. Der Abstand auf die angestrebten Europapokalplätze ist nach dem 21. Spieltag erneut angewachsen.