Job-Sicherheit : Höhere Trainer-Ablöse - Kollegen zweifeln an Kovac' These
Berlin (dpa) - Mit seinem Wunsch nach höheren Ablösesummen für Fußball-Trainer stößt der neue Bayern-Coach Niko Kovac auf geteilte Reaktionen in der Bundesliga.
Gladbach-Coach Dieter Hecking sagte der „Bild“-Zeitung, es sei zwar bedenklich, dass Trainer im Schnitt nicht einmal mehr zwei Jahre Zeit bei einem Verein bekämen. „Ich wage allerdings zu bezweifeln, ob allein die höhere Ablöse etwas bringt - wenn der sportliche Erfolg dauerhaft ausbleibt, werden die Vereine auch trotz Ablöse reagieren.“
Kovac hatte dem „Kicker“ gesagt, dass höhere Ablösen für Trainer dazu führen könnten, dass ein Trainer „längere Überlebenschancen“ hat. Sein Argument: „Wenn man für jemanden viel Geld ausgibt, will man das nicht schnell wieder verlieren.“ Er selbst konnte dank einer Klausel im Vertrag von Eintracht Frankfurt zum FC Bayern wechseln - für angeblich 2,2 Millionen Euro.
Nürnbergs Aufstiegstrainer Michael Köllner sieht einen Zusammenhang mit den im Vergleich zu Spielerverträgen oft niedrigeren Trainergehältern. „Es ist sicherlich eine Schieflage, die es im Fußball, aber auch im Sport grundsätzlich gibt, dass Trainer/Leiter weniger verdienen als die Arbeiter“, sagte er der „Bild“. „Das gibt es in keinem Unternehmen, aber der Sport ist eben etwas Spezielles und nicht immer 1:1 zu vergleichen mit der Wirtschaft.“ Auch Köllner bezweifelt zudem, dass Ablösen die Job-Sicherheit erhöhen.