Remis gegen Augsburg : Herthas Problem mit „positivem Druck“ - Dardai kritisch
Berlin (dpa) - Nach der abendlichen Männerrunde im Hause Dardai mit Papa Pal und Sohn Palko war der Hertha-Trainer wieder milder gestimmt.
Unmittelbar nach dem 2:2 mit einer „schmerzhaften“ ersten Halbzeit und einem fulminanten Endspurt hatte der Berliner Chefcoach noch kräftig gewettert: „Ständig dieses Gerede von Europa League, Europa League. Die Träumerei müssen wir nicht in die Mannschaft tragen.“ Statt mit dem dritten Sieg nacheinander bis auf einen Punkt an Tabellenplatz sieben und damit die Hintertür zum internationalen Geschäft heranzurücken, ist der Traum von Europa in der Hauptstadt zwei Spieltage vor Schluss höchstens noch ein Träumchen.
„Das ist Kopfsache“, bemerkte Dardai am Sonntag wesentlich entspannter als noch am Tag zuvor. Jedes Mal, „wenn wir ein bisschen mehr positiven Druck haben, wenn du nach vorne willst, führt das zur Verkrampfung“. Hertha brachte am 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga 83 Minuten nichts auf die Reihe. Der klar bessere FC Augsburg führte durch das 13. Saisontor des Österreichers Michael Gregoritsch (32.) und den eingewechselte Sergio Cordova (61.) bereits mit 2:0, ehe Herthas Kapitän Vedad Ibisevic mit einem verwandelten Foulelfmeter (84. Minute) und Davie Selke (87.) noch einen Punkt sicherten.
Der Trainer verwies zwar auf die Weiterentwicklung in seinem Team, das sich in dieser Spielzeit aus kniffligen Situationen immer befreite und nie wirklich in den Abstiegskampf verwickelt wurde. Bei dieser Art von Druck „bleiben wir cool“, bemerkte Dardai. Aber „wenn wir etwas gewinnen können“, funktioniere das nicht. „Jeder will extra noch mehr machen“, ergänzte Dardai. Das Ergebnis: Mit 43 Punkten bleibt Hertha als Zehnter jenseits von Gut und Böse.