Harmonie dahin - SC Freiburg mustert Spieler aus

Freiburg (dpa) - Die viel beschworene Harmonie beim SC Freiburg ist endgültig dahin. Nach fünf Spielen ohne Sieg und der Talfahrt auf den letzten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga halten die abstiegsbedrohten Breisgauer zwar an Trainer Marcus Sorg fest, mustern dafür aber ihren Kader aus.

Mit der Maßnahme will Sorg den Umbruch einleiten, um Perspektiven für die Rückrunde im neuen Jahr und darüber hinaus zu schaffen. Zudem bestätigte der Verein am Mittwoch, dass er dem Mittelfeldspieler Yacine Abdessadki fristlos gekündigt hat. Dafür sollen zwei bis drei neue Abwehrspieler geholt werden, um die äußerst wacklige Defensive zu stabilisieren.

Kapitän Heiko Butscher sowie Kisho Yano, Maximilian Nicu und Felix Bastians können sich neue Vereine suchen. Ersatztorwart Manuel Salz wird nach der Winterpause zur Regionalliga-Mannschaft der Breisgauer stoßen. Für ihn rückt U-20-Nationalkeeper Alexander Schwolow zu den Profis auf. Nach einem von Sorg initiierten Gespräch legten der geschäftsführende Vorstand, Sportdirektor Dirk Dufner und der Cheftrainer das Vorgehen gemeinsam fest. „Wir wollten nicht bis zum Trainingsauftakt am 2. Januar warten, sondern die fünf Spieler gleich darüber in Kenntnis setzen, dass wir ihnen keine Steine in den Weg legen werden“, sagte Sorg.

Dufner meinte, die vertraglich noch gebundenen fünf Profis seien ab sofort für andere Vereine frei, „sofern die Modalitäten stimmen“. Zur Kündigung von Abdessadki sagte er: „Es sind Dinge geschehen, die wir einem Profi mit Vorbildfunktion nicht durchgehen lassen können. Dieses Auftreten werden wir als SC Freiburg nicht hinnehmen.“ Dabei gehe es um einen Vorfall im Rahmen des Auswärtsspiels beim 1. FC Köln am 10. Dezember, dass der SC mit 0:4 verloren hatte.

Nach zuletzt zwei Partien mit acht Gegentoren bestätigte SC-Pressesprecher Rudi Raschke, dass Sorg Neuzugänge für die Innenverteidigung und die linke Abwehrseite sucht. Das sind die Positionen, auf denen Butscher und Bastians gespielt haben. „Es können in der Abwehr auch mehr als zwei neue Spieler dazukommen“, meinte Raschke. Dufner sagte der „Badischen Zeitung“: „Wir wollen alles dafür tun, dass der SC Freiburg in der ersten Bundesliga bleibt.“ Alle im Verein würden nun noch enger zusammenrücken.

Allerdings steht auch noch ein möglicher Abgang von Torjäger Papiss Demba Cissé in der Winterpause im Raum, der den Freiburgern eine Millionen-Einnahme bescheren würde. Sollten Butscher und Co. jedoch im Januar tatsächlich neue Vereine finden, dürfte auch ohne einen Cissé-Verkauf genug Geld für Verstärkungen in der Kasse sein.

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