Fünf nach zwölf: Hertha hat nichts zu vermelden

Berlin (dpa) - Die Suche nach Herthas viertem Trainer in einer Saison geht weiter. Wie lange? Offen. Wer sind die Kandidaten? Offen. Hertha-Manager Preetz will nach dem Skibbe-Fehlgriff nun alles richtig machen.

Und Interimscoach Tretschok kann ihm etwas Luft verschaffen.

Es war bereits fünf nach zwölf. „Mir ist klar, dass sie heute wahrscheinlich und vor allem eine Frage interessiert: Wie ist der Stand in Sachen Trainerfrage?“, sagte Michael Preetz vor einer großen Schar von Medienvertretern, nachdem die für 12.00 Uhr geplante Pressekonferenz mit ein wenig Verspätung begonnen hatte. Der Geschäftsführer Sport des schwer angeschlagenen Fußball-Erstligisten Hertha BSC machte es aber nicht spannend. Stattdessen teilte Preetz nur mit: „Wir haben keinen aktuellen Stand. Sprich: Wir haben nichts zu vermelden.“

Ob Krassimir Balakow oder Christian Gross, wie in diversen Medien gehandelt, Preetz wollte sich vor dem Meisterschaftsmatch gegen Titelverteidiger und Spitzenreiter Borussia Dortmund auf keine Aussagen einlassen. „Ich bitte um Verständnis, dass ich mich nicht an Spekulationen beteilige, kommentiere oder dementiere, was dieser Tage alles so zu hören oder zu lesen ist“, betonte der Ex-Profi.

Für Samstag ist in Interimscoach René Tretschok und U15-Coach Ante Covic ja vorgesorgt. Und Preetz wollte auch nicht ausschließen, dass der eigentliche U19-Trainer und ehemalige Hertha- und Borussia-Spieler auch am 25. Februar in der Partie beim FC Augsburg noch auf der Bank sitzen könnte. „Warum sollte ich das machen?“, entgegnete Preetz mit hochgezogenen Augenbrauen.

Entscheidend für die Dringlichkeit der Suche nach dem vierten Hertha-Trainer in einer Saison wird auch der Auftritt gegen Dortmund sein. „Wir haben schon ein bisschen was vor...“, meinte Tretschok. Was, verriet er nicht. Geheimsache, genau wie die Trainingseinheiten des personell angeschlagenen Teams.

Immerhin rechnet Tretschok wieder voll mit Neuzugang Felix Bastians und Lewan Kobiaschwili. Fehlen werden neben Rot-Sünder Andreas Ottl vom 0:5-Desaster beim VfB Stuttgart auch noch die verletzten Christian Lell, Fabian Lustenberger und Maik Franz. Bei den Dortmundern wird der zuletzt überragende Shinji Kagawa wegen eines Außenbandanrisses im linken Sprunggelenk nicht dabei sein.

Tretschok wirkte aber ohnehin nicht, als sei ihm völlig bange. Die Mannschaft sei sehr gefestigt, stellte er fest und berichtete von einer internen Zusammenkunft der Spieler, in der „viele Dinge“ angesprochen worden seien. Doch es wurde seit seinem Amtsantritt als Nachfolger des 52-Tage-Trainers Skibbe nicht nur geredet. „Ich kann Ihnen versichern, dass alle Spieler seit Dienstagmorgen um 10.00 Uhr Gas geben“, berichtete Tretschok.

Der 43-Jährige bezeichnete sich selbst ausdrücklich nur als „Interimslösung“. Er ist der dritte Coach auf der Berliner Bank in dieser Saison nach Markus Babbel und Skibbe. Und er wird nicht der letzte sein. Es ist nur eine Frage der Zeit.

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