Frohe Botschaft: Señor Raúl will Schalker bleiben

Doha (dpa) - Die leicht verspätete Neujahrsbotschaft von Señor Raúl wird alle Schalker freuen. Der spanische Fußball-Star hat im Trainingslager in Katar ein Signal für einen Verbleib bei den Königsblauen über die laufende Saison hinaus gegeben, das an Deutlichkeit kaum zu überbieten ist.

„Ich bin optimistisch, dass es zu einer Einigung kommen wird. Im Moment gibt es keinen Grund, warum dem nicht so sein sollte“, erklärte der 34 Jahre alte Angreifer.

Es klang beileibe nicht nach einem Märchen aus Tausend und einer Nacht, was Raul sagte, als er nach dem Mittagessen im Teamhotel „The Torch“ (Die Fackel) Hof hielt. Der Angreifer bestätigte, dass es noch im Lauf des Monats ein Gespräch mit dem Schalker Sportchef Horst Heldt geben werde. Mit einer Hängepartie wie bei seinem Teamkollegen Jefferson Farfan, dessen Vertrag ebenfalls im Sommer ausläuft, rechnet der Spanier nicht. Raúl sei „glücklich“ in Düsseldorf, wo er wohnt, berichtete der Übersetzer. „Mein Kopf ist nur bei Schalke.“

Natürlich müssten die Rahmenbedingungen „passen“, betonte Raúl. Er wird im Sommer 35 und ist ein Spitzenverdiener. Aber er ebnete den Weg. Das „Allerwichtigste“ für den Vater von fünf Kindern „ist die Familie“. Und die fühle sich sehr wohl in Deutschland. Und an der Vertragslaufzeit soll eine Vereinbarung auch nicht scheitern. „Es geht nicht um ein oder zwei Jahre“, versicherte Raúl. Das dürfte es den Schalkern leichter machen, einen Millionenvertrag zu stemmen.

Mit zehn Toren und fünf Vorlagen trug der langjährige Kapitän von Real Madrid maßgeblich zum königsblauen Höhenflug auf Platz drei in der Bundesliga-Hinrunde bei. „Er ist 34, aber er bringt noch seine Leistung“, lobte Trainer Huub Stevens. „Ich habe ein gutes Verhältnis zu Raúl. Ich schätze seine professionelle Einstellung. Es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten“, erklärte der Holländer - auch das war ein Zeichen.

Ans Aufhören denkt Raúl ohnehin nicht. „Ich liebe es, Fußball zu spielen. Ich genieße es.“ An eine Rückkehr in das Nationalteam, über die in Spanien diskutiert wurde, möchte er allerdings „keine Gedanken verschwenden“. In seinem x-ten Trainingslager arbeitet er bei sommerlichen Temperaturen lieber konzentriert und motiviert. Am Donnerstagabend traf er seinen Landsmann und Freund Rafael Nadal beim Tennisturnier, das gerade in Doha stattfindet. „Das war eine schöne Abwechslung, das Wiedersehen war sehr schön“, berichtete Raúl.

Stevens lässt sein Team in Doha zweimal täglich schwitzen. „Das Wetter ist top, die Plätze sind gut, das Hotel super. Und besonders wichtig ist, wir haben ganz wenige Verletzte“, sagte der Holländer.

Am meisten stören ihn die sechs Spiele Sperre für Jermaine Jones für dessen Tritt gegen Nationalspieler Marco Reus beim DFB-Pokal-Aus in Mönchengladbach. „Da müssen wir jetzt hier Alternativen finden im Mittelfeld.“ Jones wird - wie auch Torjäger Klaas-Jan Huntelaar, der in Gladbach Gelb-Rot sah - vereinsintern bestraft, wie Stevens erkennen ließ: „Da wird für Klaas-Jan und Jermaine etwas folgen.“

Mehr „Variationsmöglichkeiten“ in der Offensive sieht Stevens mit dem aus Hoffenheim ausgeliehenen Chinedu Obasi. „Er kann mehrere Positionen spielen.“ Zudem hofft der Coach, dass Farfan nach seiner Knieverletzung „noch hier den Anschluss schafft“.

Raúl würde nach dem DFB-Pokal 2011 am Saisonende gern „auch mal die Meisterschale in der Hand halten“. Doch Stevens sieht Schalke nicht als Bayern-Jäger und Titelaspirant. „Bayern ist Top-Kandidat. Dortmund mischt auch gut mit. Wir sind noch nicht so weit.“ Am Samstag bestreitet Schalke ein Testspiel gegen eine Armeeauswahl aus Katar. „Jeder soll Spielminuten bekommen“, sagte Stevens. Auch Raúl.

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