Bundesliga Was werden die Neuverpflichtungen der Schalker bringen?

Gelsenkirchen · Bundesliga-Serie: Die Königsblauen sind zurück in der deutschen Beletage. Die Frage ist, wie werden sich die Gelsenkirchener schlagen?

Kann Simon Terrode (mittig) seinen Erstligafluch brechen?

Kann Simon Terrode (mittig) seinen Erstligafluch brechen?

Foto: dpa/Tim Rehbein

Vor etwas mehr als 14 Monaten stieg der FC Schalke 04 in die 2. Bundesliga ab. Königsblaues Entsetzen, Anhänger jagten Spieler um den Arenaring. Das alles ist lange vorbei und wirkt im schnelllebigen Fußball schon fast wieder wie aus einer anderen Zeit. Unter Interimscoach Mike Büskens feierte S04 am 7. Mai nach einem 3:2-Heimsieg gegen den FC St. Pauli die Rückkehr und machte eine Woche später sogar die Meisterschaft perfekt. Platzsturm und Aufstiegsparty, Schalke ist wieder da. Und nun? Fragen und Antworten zur Rückkehr ins Oberhaus.

Was ist vom neuen Trainer Frank Kramer zu erwarten?

Dass Büskens nach dem Aufstieg wieder ins zweite Glied zurücktreten will, war relativ schnell klar. Die Trainersuche gestaltete sich schwierig, Anfang Juni präsentierte Sportchef Rouven Schröder Frank Kramer als neuen Mann an der Seitenlinie. Eine durchaus kontroverse Entscheidung, die bei den Fans nicht nur auf Begeisterung stieß. Bleibt abzuwarten, ob der 50-Jährige, der im April vom späteren Absteiger Arminia Bielefeld vor die Tür gesetzt wurde, die richtigen spielerischen Ansätze finden kann. Die Lösung Kramer ist eine Wundertüte – und die Erwartungen auf Schalke sind traditionell groß.

Ist ein Gazprom-Nachfolger gefunden?

Nach der Trennung von Gazprom herrschte erst mal Unsicherheit. Der russische Energieriese pumpte Millionen in den Club, Schalkes Existenz stand auf dem Spiel. Schnell sprang Wohnungsanbieter Vivawest ein. Ob der aktuelle Hauptsponsor bleibt, ist unklar - Schalke will sich aber eh breiter aufstellen. Mit dem Touristik-Unternehmen HRS besorgten die Gelsenkirchener jüngst einen weiteren großen Partner. Die Gazprom-Trennung tut weiterhin weh, das Überleben ist aber erst mal gesichert – auch wenn die finanziellen Mittel schmal sind.

Wie sieht die Personallage aus?

Neben Verpflichtungen von zunächst ausgeliehenen Leistungsträgern wie Rodrigo Zalazar oder Thomas Ouwejan, schnappte sich S04 bereits acht Neuzugänge. Mit Sebastian Polter kommt ein gestandener Bundesliga-Stürmer von Lokalrivale VfL Bochum, für das offensive Mittelfeld lockte der Club Kreativspieler Florent Mollet vom Montpellier HSC in die Veltins-Arena. In Keeper Alexander Schwolow, der zunächst auf Leihbasis von Hertha BSC kommt, hat Sportchef Schröder die neue Nummer eins gefunden. Der Abgang von Abwehrchef Ko Itakura hingegen schmerzt, die Kaufoption von 5,9 Millionen konnte Schalke Manchester City nicht zahlen – nun spielt er in Mönchengladbach. Itakuras Nachfolger für die Defensive wird noch gesucht.

Trifft Simon Terodde auch in der Bundesliga?

Wenn man Rekord-Torschütze der 2. Bundesliga (283 Treffer) ist, dann heißt das eben auch, dass man im Oberhaus bisher nicht so richtig Fuß fassen konnte. In seinen Bundesliga-Jahren beim 1. FC Köln und VfB Stuttgart kommt Terodde auf nur zehn Treffer in 58 Spielen – was im Vergleich zu seinen grandiosen Zweitligawerten so gut wie nichts ist. Sein letzter Versuch mit dem FC allerdings liegt auch schon wieder zwei Saisons zurück, in denen der 34-Jährige noch mal erfahrener und um viele Treffer reicher geworden ist. Terodde will seinen Bundesliga-Fluch nun unbedingt besiegen – und bekommt ab dem 7. August (17.30 Uhr) und dem Auftaktspiel beim 1. FC Köln seine nächste Chance dazu.

Was geht in der Aufstiegssaison?

Es wird nicht einfach, so viel ist klar. „Das Jahr wird elementar schwer“, sagte Schröder am Rande des Trainingsauftakts. In den kommenden Monaten wird es nur um den Klassenerhalt gehen, viel mehr sollte der einstige Champions-League-Dauergast sich nicht auf die Fahne schreiben – und tut es auch nicht. "Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, wäre es gleichzusetzen mit dem Aufstieg. Dann hätten wir einen Riesenjob gemacht", sagte Schröder jüngst der "Sport Bild". Klingt realistisch – mal schauen, wie lange es ruhig bleibt auf Schalke.

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