Euphorie in Dortmund - „Meisterschaft kann kommen“

Dortmund (dpa) - Die Stimmung war schon meisterlich. Im ausverkauften Dortmunder Stadion hüpften die Zuschauer auf den Rängen, feierten ihre Mannschaft und sangen vom siebten deutschen Meistertitel.

„Wir haben gewonnen, Leverkusen hat verloren, acht Punkte Vorsprung - die Meisterschaft kann kommen“, jubelte Torschütze Kevin Großkreutz nach dem 3:0 (2:0) gegen den SC Freiburg.

„Wir werden in Gladbach alles raushauen und mit den geilen Fans hoffentlich schon was feiern“, sagte der 22-Jährige. Durch die Pleite von BVB-Verfolger Bayer Leverkusen beim FC Bayern München kann Dortmund im Idealfall schon in Mönchengladbach die Meisterschaft in der Fußball-Bundesliga perfekt machen. „Nach dieser Saison wäre es auch absolut gerecht, wenn meine Mannschaft am Ende oben steht“, sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp.

„Die Ausgangsposition hat sich verbessert, aber wir sind noch nicht durch. Gladbach kämpft ums Überleben, da weiß man, was uns erwartet“, sagte Sportdirektor Michael Zorc und versuchte, die kaum mehr aufzuhaltende Euphorie im Team zu bremsen. Klopp sagte: „Mir ist nicht bekannt, dass die Gladbacher uns mit Tröten empfangen werden.“

Die Voraussetzungen könnten allerdings kaum besser sein. Mit acht Punkten Vorsprung vor Leverkusen geht der BVB in die letzten vier Spieltage. Und erneut ist Dortmund am Samstag in der angenehmen Position, das Ergebnis von Verfolger Leverkusen vor dem eigenen Anpfiff zu kennen. Um 15.30 Uhr beginnt in der BayArena die Partie gegen 1899 Hoffenheim, drei Stunden später rollt der Ball in Mönchengladbach.

Allerdings fehlt dem Tabellenführer in der Saisonendphase Nuri Sahin, der in der Partie gegen den SC Freiburg frühzeitig ausgewechselt werden musste und einen Teilabriss des Innenbandes im rechten Knie erlitt. Damit steht der türkische Nationalspieler seinem Team sechs Wochen lang nicht zur Verfügung. Auch Torjäger Lucas Barrios droht weiter auszufallen.

Ohne Sahin hatte die Borussia gegen Freiburg aber keine Mühe. Mario Götze (23. Minute), Robert Lewandowski (43.) und Großkreutz (78.) sorgten für das auch in der Höhe verdiente 3:0. „Ihr wart die klar bessere Mannschaft. Die Aufgabe, die uns heute gestellt wurde, war nicht zu lösen“, kommentierte Freiburgs Trainer Robin Dutt.

„Wenn selbst das Freiburger Publikum unserer Mannschaft gratuliert, dann muss man nicht mehr viel sagen. Das spricht für sich, das spricht für die Leistung“, sagte BVB-Präsident Reinhard Rauball, der sich zudem über die vorzeitige Champions-League-Qualifikation freuen konnte. Bei 14 Punkten Vorsprung auf Tabellenplatz drei ist die Teilnahme an der „Königsklasse“ bereits nach 30 Spieltagen perfekt.

Noch enthusiastischer als die drei Tore auf dem Weg zum Titel bejubelten die Borussen-Fans nur die Einwechslung von Publikumsliebling Dedé. „Das ist eine geile Sache. Dafür gibt es keine Worte“, sagte der 33 Jahre alte Brasilianer über sein zweites Saisonspiel in seiner letzten Bundesliga-Saison beim BVB. „Dede wurde nach jedem Ballkontakt so gefeiert, wie er es verdient hat“, sagte Mats Hummels. „Wir alle hoffen, dass die Saison jetzt den Abschluss nimmt, den es braucht.“

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