Es bleibt die Hoffnung: Quartett in der Krise

Düsseldorf (dpa) - Die Hoffnung stirbt zuletzt. Bald sind zwei Drittel der Saison gespielt, und die große Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit macht dem Krisen-Quartett der Fußball-Bundesliga schwer zu schaffen.

Gleichwohl wird die missliche Lage von den Verantwortlichen des FC Schalke 04, des VfB Stuttgart, des VfL Wolfsburg und von 1899 Hoffenheim zum Teil heruntergespielt. Durchhalteparolen machen die Runde. Besonders der FC Schalke tut sich derzeit damit hervor. „Wir sind überzeugt, dass das Glück irgendwann zu uns zurückkehrt“, sagte Trainer Jens Keller vor der unlösbar anmutenden Aufgabe im Topduell am Samstag beim souveränen Spitzenreiter Bayern München, der vor Selbstvertrauen strotzt.

Pech als eine wesentliche Ursache für überwiegend desolate Vorstellungen anzuführen, scheint angesichts der Negativserie von nur einem Sieg in den zurückliegenden neun Pflichtspielen mehr als gewagt. Gleichwohl präsentieren sich Keller und Manager Horst Heldt weiter als große Optimisten. Zwar räumt Heldt eine „sehr, sehr schlechte Phase“ ein, doch bei Fragen nach den Ursachen und dem „Grundübel“ für die Negativserie wird gemauert: „Aber ich bin überzeugt, dass wir alles noch ins Positive drehen können.“ Er sei aufgrund der „Qualität der Spieler“ sicher, dass sogar das Saisonziel - ein Platz unter den ersten Vier - trotz des Sieben-Punkte-Rückstandes auf Eintracht Frankfurt noch zu schaffen ist.

Noch schlechter in die Rückrunde gestartet als der Revierclub (vier Punkte) ist Stuttgart. Drei Niederlagen mit 1:7 Toren weisen die Schwaben als schlechtestes Team seit der Winterpause aus. Inklusive des 1:3 in Mainz zum Abschluss der Hinserie ist der VfB seit vier Partien ohne Erfolg. Verwunderlich, dass Bruno Labbadia dem Heimspiel gegen Tabellennachbar Werder Bremen keine spezielle Bedeutung zumisst. „Im Grunde ist jedes Bundesligaspiel ein Schlüsselspiel“, sagt der VfB-Trainer, räumt aber auch ein: „Wir müssen schauen, dass wir in die Spur kommen.“

Sollten die Schwaben den Abwärtstrend nicht stoppen, droht Ungemach. Selbst die Europa-League-Plätze geraten dann außer Reichweite. Offensivspieler Martin Harnik sieht aber noch keinen Grund für Alarmstimmung. „Wir sind die Talfahrt gewohnt aus den letzten Jahren und können mit der Situation umgehen“, sagte der Österreicher vor dem Duell mit seinem Ex-Club.

Wolfsburg und Hoffenheim hecheln schon seit dem Saisonbeginn den hohen Erwartungen und Ansprüchen hinterher. Beim VfL versucht sich in Dieter Hecking nach Felix Magath und Lorenz-Günther Köstner bereits der dritte Trainer. Dennoch dümpeln die Niedersachsen als Tabellen-15. am Ende des Mittelfeldes. Die Aufbruchstimmung durch die Verpflichtung von Manager Klaus Allofs und Hecking scheint schon wieder verpufft. Und die Hoffnung auf Besserung knüpft sich vor allem an die wahrscheinliche Rückkehr von Ivica Olic in die Startelf. Auch Josue wäre im Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth nach Ablauf seiner Drei-Spiele-Sperre wieder einen Option.

Ein ständiger Unruheherd war zuletzt auch 1899 Hoffenheim. Nach dem Theater um die Degradierung von Tim Wiese zur Nummer drei der Torhüter störte die Aufregung um den Autounfall von Neuzugang Luis Advincula nun die Vorbereitung. „Alle sollen wieder zur Normalität zurückkehren“, fordert Trainer Marco Kurz vor dem wichtigen Gastspiel bei Hannover 96. Kurz verlangt „mutiges Auftreten“, der Rückenwind vom 2:1 gegen Freiburg soll nicht gleich wieder einschlafen. „Wir wollen so auftreten, dass wir den Schwung mitnehmen können.“

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