Schweres Erbe für Coach Hütter : Eintracht sucht neue Gesichter - 17 Nationalitäten
Gais/Italien (dpa) - Die prägenden Gesichter aus der historischen Mai-Nacht haben Frankfurt längst verlassen. Trainer Niko Kovac ging als strahlender Pokalsieger zum FC Bayern, Kevin-Prince Boateng schwenkt inzwischen den Schal von Sassuolo Calcio - und WM-Held Ante Rebic weilt noch immer im Urlaub.
Dass der Kroate als Stammspieler des Vize-Weltmeisters überhaupt noch einmal zur Eintracht nach Frankfurt zurückkehren wird, ist unwahrscheinlich. Manchester United und der FC Arsenal sind interessiert, Frankfurt winkt eine riesige Ablöse. Die kann der DFB-Pokalsieger aber auch gut gebrauchen, um seinen geschwächten Kader für das Abenteuer Dreifachbelastung zu rüsten.
Gesucht werden eine neue Identität und neue Gesichter. Eines davon wird gewiss das von Trainer Adi Hütter sein, der als Kovac-Nachfolger ein schweres Erbe antritt. Nach den euphorischen Monaten mahnt der Österreicher zur Ruhe. „Manchmal gehört auch das Scheitern im Leben dazu. Wenn Euphorie da ist, ist das super. Aber gerade deswegen muss man kühlen Kopf bewahren“, sagte Hütter im Interview der „Frankfurter Rundschau“.
Nach den Abgängen von Boateng, Marius Wolf (Borussia Dortmund) und Omar Mascarell (FC Schalke 04) will der 48-Jährige nicht nur mit neuen Spielern zum Erfolg, sondern auch mit einer neuen Idee. „Wir haben jetzt mit unserem neuen Trainer eine andere Spielphilosophie, und die müssen wir verinnerlichen“, kündigte der neue Kapitän David Abraham an. Hütter schätzt Ballbesitz und will mit hohem Pressing für frühe Ballgewinne sorgen. „Sowohl mit als auch gegen den Ball haben wir noch Luft nach oben“, merkte Hütter an.