Ein Norweger in Köln: Solbakken stellt sich vor

Köln (dpa) - Das Blitzlichtgewitter der Fotografen hört nicht auf, doch Ståle Solbakken verzieht keine Mine: Mit stoischer Ruhe hat sich der neue Trainer des 1. FC Köln im „Geißbockheim“ des Fußball-Bundesligisten in Köln vorgestellt.

„Ich bin definitiv glücklich“, sagte der norwegische Fußballlehrer, der für die Kölner den FC Kopenhagen in der dänischen Superliga verlässt. Auch Norwegens Nationalmannschaft, die Solbakken von 2012 an hätte trainieren sollen, muss nun ohne ihn auskommen. Im Sommer will er mit seiner Familie an den Rhein ziehen - und dann auch fehlerfrei deutsch sprechen können.

„Es ist hart, zu seinem eigenen Land 'nein' zu sagen, aber sie haben einen guten Trainer“, sagte Solbakken über die Vertragsauflösung beim norwegischen Verband. Zwischen 250 000 und 520 000 Euro soll die Ablösesumme gelegen haben, mit der die Kölner ihren Wunschkandidaten loseisten. An der Bundesliga habe ihn das große öffentliche Interesse und die hohen Zuschauerzahlen gereizt. Köln sei ein Verein mit viel Potenzial, betonte Solbakken, der seine Antworten auf Englisch gab. Bis zum Sommer will er sein Deutsch aufbessern: „Das verspreche ich.“

Welche Pläne Solbakken mit dem FC hat, welche Spieler ihm aufgefallen sind, ob er eventuell skandinavische Kicker holt - zu all dem gab es nur vage Antworten. „Es steht eine Menge harter Arbeit an, bevor ich diese Fragen genauer beantworten kann“, sagte Solbakken.

Zuerst müsse er die Spieler besser kennenlernen, betonte der 43-Jährige. Viele habe er noch nicht getroffen. Auch nicht Kölns Star-Spieler und Kapitän Lukas Podolski? „Ich weiß, wer er ist“, so Solbakken knapp.

Mit dem FC Kopenhagen war der Norweger stets erfolgreich. Seit 2005 hatte er das Team trainiert und wurde - außer 2008 - jedes Jahr dänischer Meister. In dieser Saison führte er den Club sogar bis ins Achtelfinale der Champions League. Die Hoffnungen der Rheinländer sind also groß. Doch Solbakken dämpft die Erwartungen: „Wir müssen uns zu allererst auf die Bundesliga konzentrieren.“

Einen guten Draht hat der Norweger zu Sportdirektor Volker Finke. „Wir haben viel über Fußball geredet und haben die selben Ideen“, versicherte Solbakken. Und Finke ist überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben. „Ich bin überzeugt davon, dass das eine sehr gute Entscheidung ist für den Club, aber er kann das alles nicht alleine tun, da müssen noch viele andere helfen. Ein Messias schafft es nicht.“

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