DFB-Pokal : Ein bitterer Abend in einer schweren Zeit für Timo Werner
Leipzig (dpa) - Er hatte sich vorher selbst gemeldet, reden wollte Timo Werner danach nicht. Es war verständlich.
Der 21 Jahre deutsche Fußball-Nationalspieler macht seit Wochen keine leichte Zeit durch: Verletzt, Zwangspause, Trainingsrückstand, kein Tor seit über einem Monat. Werner, unter dem tosenden Applaus spät eingewechselt beim 4:5 im Elfmeterschießen in der ausverkauften Red Bull Arena, scheiterte beim fünften und entscheidenden Strafstoß an FC Bayerns Keeper Sven Ulreich, einst Kollege beim VfB Stuttgart.
„Wir werden ihm schon helfen, dass er das verkraftet“, versprach RB-Trainer Ralph Hasenhüttl. „Vor einem Jahr war er der meistgehasste Fußballer in Deutschland. Einen Elfmeter zu verschießen, ist nichts dagegen“, sagte Sturmkollege Yussuf Poulsen dem MDR und spielte auf die Anfeindungen nach Werners Schwalbe im Dezember 2016 gegen den FC Schalke 04 an.
Nach seinem Fehlschuss gegen die Bayern machte niemand dem Angreifer einen Vorwurf. Die Spieler hätten nicht gerade Schlange gestanden, sagte Hasenhüttl: „Wir mussten schauen, dass wir noch fünf zusammenbekommen.“ Werner war es, der Verantwortung übernehmen wollte. In Marcel Sabitzer und Emil Forsberg, der in der 68. Minute per Strafstoß die Leipziger mit 1:0 in Führung gebracht hatte, waren zwei gesetzte Elfmeterschützen nicht mehr auf dem Platz.