Mit 77 Jahren gestorben : Der Mann mit dem Hundebiss: Friedel Rausch ist tot
Luzern (dpa) - Ein Hundebiss mitten im Spiel sicherte Friedel Rausch auf ewig einen Platz im Anekdoten-Schatz der Fußball-Bundesliga. Trotz der Wunde am Gesäß setzte der damalige Schalker Profi das Revierderby gegen Borussia Dortmund fort, die skurrile Szene blieb unvergesslich.
Aber auch mit seinen Erfolgen als Trainer auf Schalke, in Kaiserslautern, Frankfurt und Luzern machte sich der gebürtige Duisburger einen großen Namen im Fußball-Geschäft. Am Samstag ist Friedel Rausch in seiner Schweizer Wahlheimat im Alter von 77 Jahren unerwartet an einem Herzversagen gestorben, wie seine Familie mitteilte.
Sein erster Herzensverein, der FC Schalke 04, schrieb in einem Nachruf auf die Clublegende: „Der FC Schalke 04 wird Friedel Rausch stets ein ehrendes Andenken bewahren.“ Nach seinen Anfängen als Spieler beim Meidericher SV war Rausch 1962 zu den Königsblauen gewechselt. 195 Partien in der Oberliga und der Bundesliga bestritt er für die Gelsenkirchener.
Darunter war eben auch jenes Spiel gegen den BVB am 6. September 1969, als ein Wachhund Rausch die Zähne in den Hintern bohrte. „Ich wusste gar nicht, wie mir geschah. Plötzlich rief einer, Vorsicht, die Hunde sind los. Da kamen schon die Höllenschmerzen“, erzählte Rausch später einmal. Zuvor waren die Schalker in der 37. Minute durch Hansi Pirkner in Führung gegangen, voller Freude stürmten die Fans der Gäste im überfüllten „Stadion Rote Erde“ den Rasen. In diesem Chaos erwischte Schäferhund Rex erst Schalkes Gerd Neuser am Oberschenkel und dann Rausch am Hintern.