Chronik der Gewalt: Krawalle der Saison 2010/11

Frankfurt/Main (dpa) - Die Ausschreitungen durch Anhänger von Eintracht Frankfurt nach dem Spiel gegen den 1. FC Köln (0:2) am Wochenende waren nur die Spitze des Eisbergs. Die Nachrichtenagentur dpa dokumentiert die Krawalle in der Saison 2010/11.

21. August 2010: Hooligans des Hamburger SV attackieren Fans des Stadtrivalen FC St. Pauli bei deren Rückkehr vom Bundesligaspiel in Freiburg. Vier Anhänger des Hamburger Kiez-Clubs, darunter eine Mutter mit ihrem 16-jährigen Sohn, werden verletzt.

13. September 2010: Beim Rheinland-Pfalz-Derby FSV Mainz 05 gegen 1. FC Kaiserslautern werden elf Personen verletzt. FCK-Fans hatten auf dem Weg ins Stadion in einem Tunnel Böller und Knaller gezündet. Die Verletzten erlitten Risse des Trommelfells und Knalltraumata.

23. Oktober 2010: Fans von Hansa Rostock sorgen im Drittligaspiel bei Dynamo Dresden für Ausschreitungen, die zu einem verspäteten Anpfiff führen. Der DFB verhängt gegen die Rostocker eine Fan-Sperre für die nächsten zwei Auswärtsspiele. Zudem müssen die Hanseaten den gegnerischen Vereinen SV Sandhausen und SV Wehen Wiesbaden Schadensersatz für entgangene Einnahmen zahlen.

22. Dezember 2010: Anhänger des Zweitligisten Energie Cottbus randalieren beim 3:1-Sieg ihrer Mannschaft im DFB-Pokal-Viertelfinale in Wolfsburg. Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz droht mit Rücktritt.

9. Februar 2011: Wieder Rostock: Dieses Mal sorgen die Hansa-Fans für eine Unterbrechung der Drittligapartie bei Rot Weiss Ahlen.

13. Februar 2011: Vor dem Bundesliga-Heimspiel von Eintracht Frankfurt gegen Bayer Leverkusen (0:3) schlagen gewaltbereite Anhänger der Hessen zwei Bayer-Fans krankenhausreif. Die Attacke findet fernab des Spiels statt - in einer Gaststätte in Offenbach.

5. März 2011: Am Rande des Spiels Eintracht Frankfurt gegen 1. FC Kaiserslautern kommt es zu mehreren Gewaltausbrüchen. 380 Personen werden vorübergehend festgenommen. Die Polizei spricht von einer neuen Form der Eskalation.

21. April 2011: Tatort Erzgebirge: Nicht identifizierte Fans sorgen im Spiel von Energie Cottbus bei Erzgebirge Aue für eine zehnminütige Unterbrechung. „Ich habe Szenen gesehen, die ich noch nie gesehen habe“, sagt Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz erschüttert. Der DFB verhängt gegen die Lausitzer eine Rekord-Geldstrafe von 22 500 Euro.

29. April 2011: Anhänger von Hertha BSC randalieren beim Heimspiel gegen 1860 München. Zehn Polizisten werden verletzt.

30. April 2011: Nach der Pleite von Eintracht Frankfurt im Rhein-Main-Derby beim FSV Mainz 05 kommt es vor der Frankfurter WM-Arena zu Ausschreitungen. Ein Zivilbeamter der Polizei gibt dabei einen Warnschuss ab.

7. Mai 2011: Nach dem Spiel Eintracht Frankfurt gegen 1. FC Köln stürmen rund 150 Frankfurter Chaoten das Spielfeld. Eine Hundertschaft der Polizei treibt die Randalierer in den Fanblock zurück. Bilanz: Sechs Festnahmen und zehn Verletzte. Der DFB ermittelt.

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