Nationalspieler zurück BVB will Wiedergutmachung für 0:6 - „Schluss mit lustig“

Dortmund (dpa) - Vom Wiener Schmäh ist wenig geblieben. Knapp eine Woche nach dem peinlichen 0:6 beim FC Bayern wirkt Peter Stöger noch immer ungewohnt angespannt. Mit dem Spiel gegen Stuttgart am Sonntag (15.30 Uhr) beginnt seine wohl nur noch wenige Wochen andauernde Mission als Dortmunder Coach.

Nationalspieler zurück: BVB will Wiedergutmachung für 0:6 - „Schluss mit lustig“
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Um den Auftrag der Vereinspitze zu erfüllen, das wankende Team noch in die Champions League zu retten, ist ein Heimsieg gegen die Schwaben Pflicht.

Der Österreicher gab sich ungeachtet der jüngsten Erfolgsserie seines Stuttgarter Kollegen Tayfun Korkut kämpferisch: „Kompliment an Tayfun“, sagte der Dortmunder Coach: „Aber am Sonntag ist Schluss mit lustig.“

Sechs Spieltage vor dem Ende einer aus BVB-Sicht höchst wechselhaften Saison geht es allen Beteiligten um Schadensbegrenzung. Um die Konzentration auf das Duell mit den Stuttgartern nicht zu stören, schottete Stöger sein Team ab. Entgegen sonstiger Gepflogenheit blieben die Tore zum Trainingsgelände in den vergangenen Tagen auch für Medienvertreter geschlossen. Stöger verspürt einen Stimmungswechsel: „In der fragilen Situation, in der wir uns befinden, geht es darum, dass wir zusammenhalten. Mein Empfinden ist, dass die Spieler das merken und enger zusammenrücken.“

Trotz der Lehrstunde von München sieht der 51 Jahre alte Wiener keinen Grund, an der Zielsetzung zu zweifeln: „Uns ist allen klar, dass wir nach dieser Niederlage viel zu diskutieren hatten. Es war allerdings die erste Bundesliga-Niederlage seit drei Monaten.“ Mit ernster Miene fügte Stöger an: „Die Ausgangslage ist nach wie vor gut. Wir glauben, dass wir das lösen können. Dass wir es auf den Platz bringen können und Ergebnisse einfahren können, haben wir oft genug gezeigt.“

Die Rückkehr von zwei zuletzt angeschlagenen Profis könnte helfen. Vor allem das Comeback von Marco Reus, der am Samstag wegen Adduktoren-Problemen gefehlt hatte, macht Hoffnung. Ähnlich wie Innenverteidiger Ömer Toprak ist der Nationalspieler wieder voll belastbar. „Man kann davon ausgehen, dass sie in jedem Fall im Kader sind. Ob sie von Beginn an spielen, entscheiden wir kurzfristig“, sagte Stöger.

Viel wird davon abhängen, ob es dem Coach gelingt, die große Verunsicherung innerhalb des Teams zu vertreiben. Denn ohne Mut und Engagement dürfte auch gegen den VfB nichts zu holen sein. Schließlich sind die Schwaben seit dem Amtsantritt von Trainer Korkut vor acht Spieltagen noch ungeschlagen. Zuletzt gab es gar drei Auswärtssiege in Serie. „Das sollte uns genügend Selbstvertrauen für Sonntag geben“, sagte der Wolf-Nachfolger, „wir werden in Dortmund auf jeden Fall konkurrenzfähig sein“.

Der Erfolg seines Stuttgarter Kollegen, der von vielen VfB-Fans nach seiner Vorstellung Ende Januar zunächst kritisch beäugt wurde, nötigt Stöger Respekt ab: „Bevor er einen Schritt auf den Trainingsplatz gemacht hat, war er schon wieder ausgemustert. Von Woche zu Woche hat er einen guten Job gemacht. Da lacht das Trainerherz.“

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