4:1 gegen Leipzig : BVB entdeckt Spaßfußball wieder - Favre will Balance finden
Dortmund (dpa) - Das Mienenspiel von Lucien Favre ließ fast nichts erkennen von den Glücksgefühlen, die ihn nach einem perfekten Comeback irgendwie doch überkommen haben mussten.
Auf Anhieb Tabellenführer nach dem 4:1 (3:1) gegen RB Leipzig, wunderbare Treffer, ein Top-Startelfdebüt von 20-Millionen-Mann Axel Witsel - da skandierten die schwarz-gelben Fans unter den 80.000 Zuschauern im Dortmunder Fußball-Tempel: „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hej, hej.“
Favre betonte jedoch: „Es gibt viel zu korrigieren.“ Die Bundesliga hat ihn wieder, diesen akribischen, analytischen und selten restlos zufrieden wirkenden Schweizer, auf den die Bezeichnung Fußball-Lehrer perfekt passt. Denn er will vor allem eines: seinen Schützlingen mit filigraner Anleitung beibringen, wie sie sich stetig verbessern können. In der kurzen Zeit seit seinem Amtsantritt ist Favre eines schon gelungen: Sein Team hat und macht wieder Spaß.
Das war schon vor Jahresfrist mit dem damals ebenfalls neuen Coach Peter Bosz so, ehe es plötzlich hakte und der Niederländer nach einem unerklärlichen Leistungsabfall der Akteure vorzeitig durch Peter Stöger ersetzt wurde. Der wiederum musste mit einer Art Sicherheitsfußball die eigentlich verkorkste Saison retten - immerhin mit der auf den letzten Drücker gelungenen Qualifikation für die Königsklasse.