Boateng bei den Bayern auf die Lieblingsposition

München (dpa) - Zehn Gegentreffer in der gesamten Bundesliga-Hinrunde, gleich drei zum Rückrunden-Auftakt - beim FC Bayern München steht vor dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg vor allem die Defensive im Fokus.

„Wir haben diese Woche sehr gut trainiert in diesem Bereich. Ich bin mir sicher, dass wir einen guten Schritt nach vorne gemacht haben“, versicherte Fußball-Nationalspieler Holger Badstuber, der sich im Duell gegen die Niedersachsen auf einen neuen Nebenmann in der Innenverteidigung einstellen muss. Für den verletzten Daniel van Buyten wird Jérôme Boateng von der rechten Abwehrflanke in die Mitte rücken. „Jérôme wird seine Sache sehr gut machen, davon bin ich überzeugt, weil das seine eigentliche Position ist“, betonte Badstuber in München.

Die Abwehrreihe stellt sich angesichts der Personalsituation gegen die Mannschaft von Felix Magath eigentlich von selbst auf. Nach dem Ausfall des Belgiers van Buyten wegen eines Mittelfußbruchs und der fraglichen Rückkehr von Breno stehen Trainer Jupp Heynckes, der auf dem Trainingsplatz an der Säbener Straße dieser Tage viel für den defensiven Zusammenhalt des gesamten Teams üben ließ, nur noch zwei gelernte Innenverteidiger zur Verfügung: Badstuber und Boateng. Aber auch Luiz Gustavo und Anatoli Timoschtschuk könnten die Position spielen, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger, der daher keinen Neuzugang für das Münchner Star-Ensemble plant. Zumal Boateng „in erster Linie für diese Position verpflichtet worden ist“.

„Ich mische mich da nicht ein, aber ich denke, wir haben eine stabile Mannschaft und auch genug Qualität und genug Leute“, befand Boateng selbst. Für ihn ist die van Buyten-Verletzung jetzt die große Chance. „Was heißt Glücksfall, natürlich spiele ich immer gerne innen, aber so will man nicht in eine Position rücken. Nun aber möchte ich der Mannschaft helfen durch gute Leistungen“, sagte der 21-Jährige. Häufig wurde Boateng auf dem rechten Flügel anstelle von Rafinha eingesetzt. Gegen Gladbach beim 1:3 konnte er dort mit Offensiv-Freigeist Arjen Robben nicht überzeugen. „Der Boateng schießt den Ball immer auf die andere Seite, dann ist der Robben unzufrieden, weil er jeden Ball haben will - das passt nicht“, mäkelte Ehrenpräsident Franz Beckenbauer.

Nun darf sich Boateng also in der Mitte beweisen, wo van Buyten in dieser Bundesliga-Saison zwölfmal auflief, er selbst nur sechsmal. „Es macht mir nichts aus, Außen zu spielen. Aber jeder Spieler hat seine Lieblingsposition und die ist bei mir innen“, erklärte der frühere Manchester-Profi.

Badstuber, der wie Lahm in der Bayern-Kette gesetzt ist, sieht keine Eingewöhnungsschwierigkeiten auf das neue Innendienst-Duo zukommen. „Eine neue Formation ist das jetzt nicht“, beurteilte Badstuber. Und sowieso sei für die Rückkehr zum Zu-Null ohnehin etwas anderes viel entscheidender. „Als wir die Serie in der Hinrunde gestartet haben und dabei die vielen Spiele zu Null gemacht haben, haben wir einfach eine gesamte Geschlossenheit auf dem Platz gezeigt“, erinnerte der 22-Jährige.

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