Bundesliga am Sonntag : Bayern-Gerüchte nerven Streich - Heynckes schwärmt
Freiburg (dpa) - Wäre Jupp Heynckes in der Position von Christian Streich, er würde den SC Freiburg nicht freiwillig verlassen. Die Gründe dafür sind vielschichtig, aber vor allem das Umfeld im Breisgau scheint es dem 72 Jahre alten Coach des FC Bayern München angetan zu haben.
„Freiburg ist ja eine schnuckelige Stadt, wirklich wunderschön“, schwärmte Heynckes nach dem lockeren 4:0-Sieg des Rekordmeisters. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so etwas ohne Weiteres verlässt.“ Und das will sein Freiburger Trainerkollege offenbar auch gar nicht.
Die Gerüchte um ein angebliches Interesse der Bayern gehen dem 52-jährigen Streich auf die Nerven. Schon vor dem Anpfiff hatte er einen Medien-Bericht vom Wochenende dementiert, wonach die Münchner ihn als möglichen Heynckes-Nachfolger für dem Sommer kontaktiert hätten. Nach dem Spiel konnte Streich auch über die scherzhaften Ausführungen seines geschätzten Kollegen nicht lachen. „Es ist einfach unwahr, es stimmt einfach nicht“, schimpfte Streich. „Warum behaupten irgendwelche Leute Dinge, die frei erfunden sind?“ Damit sollte das leidige Thema für ihn erledigt sein. Aber ist es das wirklich?
Tatsächlich käme eine Verpflichtung Streichs mehr als überraschend. Seit vielen Jahren leistet er zwar hervorragende Arbeit im Breisgau. Aber erst vor einigen Monaten verlängerte er den Vertrag bei seinem Herzensclub. Streich ist in der Nähe von Freiburg geboren, er ist die Identifikationsfigur des Vereins, lebt die Werte des Clubs und redet fließend badisch. Ob man ihn nicht nur deshalb auch außerhalb des SC Freiburg verstehen würde, ist schon länger eine große Frage, die sich nur bei einem Wechsel beantworten ließe. Dass Streich das überhaupt will, ist nach seinem klaren Bayern-Dementi wiederum eine andere Frage.