Bayern-Arbeitssieg, Hertha fast gerettet, S04 schwach

Berlin (dpa) - Vier Siege noch aus den letzten sieben Spielen, dann ist der FC Bayern Meister - so rechnet Trainer Pep Guardiola nach dem 1:0 in Dortmund. Von den weiteren Anwärtern auf die Plätze in der Champions League patzt in der Fußball-Bundesliga nur der FC Schalke am 27. Spieltag.

Der Hamburger SV schafft dagegen mit Peter Knäbel auf der Trainerbank nicht die Wende zum Guten - ganz im Gegenteil. Beim SC Freiburg scheint es im Kampf gegen den Abstieg eine leichte Tendenz nach oben zu geben, Hertha BSC setzt sich von der Abstiegszone ab, Augsburg verlängert mit seinem Führungsduo.

Die Trends im Überblick:

DIE BAYERN KÖNNEN AUCH DEFENSIVE

Nicht schön, aber erfolgreich: Der 1:0-Sieg des FC Bayern in Dortmund war keine Augenweide, sondern ein Beispiel für Effektivität und Trainerkunst. Pep Guardiola blieb ohne die Kreativkräfte Franck Ribéry und Arjen Robben kaum etwas anderes als Defensive übrig. „Ich hätte gern anders gespielt. Aber ich musste so spielen, wie die Mannschaft es zulässt“, erklärte der Spanier nach seinem 50. Sieg in der Bundesliga. So lange der Ex-Dortmunder Robert Lewandowski trifft und Manuel Neuer so hält wie beim Freistoß von Marco Reus kurz vor Schluss, ist für die Münchner auf dem Weg zum Titel alles gut.

STABILE CHAMPIONS-LEAGUE-ANWÄRTER

Die Meisterschaft ist abgehakt, aber um die Champions-League-Plätze wird noch hartnäckig gekämpft. Sowohl der VfL Wolfsburg, Borussia Mönchengladbach als auch Bayer Leverkusen gewannen ihre Spiele. „Wir wollten ein Signal setzen, dass wir auch in der nächsten Saison Champions League spielen wollen“, sagte Leverkusens Chefcoach Roger Schmidt nach dem 4:0-Sieg gegen den Hamburger SV. Bayer bleibt den Gladbachern auf den Fersen. Auch der Tabellen-Dritte überzeugte beim 4:1 bei 1899 Hoffenheim, dem klaren Tabellen-Zweiten Wolfsburg reichte für das 3:1 gegen Stuttgart eine Durchschnittsleistung. Immer mehr den Anschluss an die Königsklassen-Plätze verliert hingegen Schalke 04 - beim 0:0 in Augsburg ließen die in der Liga 2015 auswärts weiter sieglosen Königsblauen wieder wichtige Punkte.

FREIBURG UND HERTHA VERSCHAFFEN SICH LUFT

Der SC Freiburg kann ein wenig durchatmen und ist im Tabellenkeller der Gewinner des Spieltages. Das Team von Trainer Christian Streich verbuchte mit dem 1:0 über den 1. FC Köln den zweiten Dreier nacheinander. Streich zeigte sich erleichtert und sprach von einem „wirklich glücklichen Sieg“, weil Köln vor allem nach der Pause „die bessere Mannschaft“ gewesen sei. „Aber ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Das zeigt, was für ein langer Weg noch vor uns liegt.“ Hertha BSC distanzierte sich durch das 2:0 gegen Paderborn weiter von der Abstiegsregion.

KEINE BESSERUNG BEIM HSV

Für den Hamburger SV wird es die Schlussphase der Saison genauso nervenaufreibend wie vor einem Jahr. Besserung ist nicht in Sicht, mit dem neuen Interimscoach Peter Knäbel gingen die Hanseaten in Leverkusen unter. Das macht wenig Hoffnung für die kommenden Spiele. „Insgesamt gibt es an der Niederlage nichts zu deuteln. Das war enttäuschend“, sagte Sportdirektor Knäbel nach dem Spiel. Der HSV ist mit 16 Toren abschlussschwächstes Team der Liga und bleibt nach der desolaten Leistung ein Abstiegskandidat - genauso wie der Tabellenletzte aus Stuttgart und die schon lange torlosen Paderborner.

AUGSBURG PUNKTET MIT PERSONALIEN

Mit dem Abstieg hat der FC Augsburg schon länger nichts mehr zu tun, auf dem Weg in die Europa League verdeutlichen zwei wichtige Personalentscheidungen den nachhaltigen und unaufgeregten Weg der Schwaben. FCA-Präsident Klaus Hofmann gab bei einer frenetisch gefeierten Videobotschaft kurz vor dem 0:0 gegen Schalke die Vertragsverlängerungen mit Trainer Markus Weinzierl (bis 2019) und Manager Stefan Reuter (bis 2020) bekannt. Beide unterschrieben für zwei weitere Jahre. Weinzierl betonte, der Augsburger Weg sei „noch lange nicht zu Ende. Es macht momentan wirklich Spaß.“

HANNOVERS TRAINER BLEIBT

Auch ohne den ersten Sieg im Jahr 2015 durfte Hannovers Trainer Tayfun Korkut mit dem 2:2 bei Eintracht Frankfurt einen kleinen Erfolg verbuchen. Die Aufholjagd nach dem 0:2-Rückstand lässt auf Besserung hoffen, Präsident Martin Kind sprach dem 41-jährigen Korkut nach dem Abpfiff das Vertrauen aus. „Mit dem Punkt und insbesondere mit dem Spiel bin ich zufrieden. Dass sie nach einem 0:2-Rückstand noch unentschieden spielt, spricht für die Qualität und den Willen dieser Mannschaft“, sagte Kind.

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