Aubameyang führt zu 5:1 über Schlusslicht Augsburg

Dortmund (dpa) - Mit schelmischem Grinsen und dem Spielball unterm Arm verschwand Dortmunds Torgarant in der Kabine. „Den Ball werde ich meinem kleinen Sohn schenken“, kommentierte Pierre-Emerick Aubameyang nach dem 5:1 (3:0) über Schlusslicht FC Augsburg.

Aubameyang führt zu 5:1 über Schlusslicht Augsburg
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Wie schon beim Sieg drei Tage zuvor gegen FK Qäbälä (3:1) schoss sich der Gabuner mit einem Dreierpack (18./85./90+1. Minute) ins Rampenlicht. Es spricht für das gewachsene Selbstvertrauen des derzeit bärenstarken BVB-Angreifers, dass er seine Saison-Pflichtspieltore 18, 19 und 20 vorher ankündigte: „Das habe ich mit meinem Bruder gewettet. Diese Wette habe ich wohl gewonnen.“

Doch anders als in Baku trat Aubameyang diesmal nicht als Alleinunterhalter auf. Denn auch sein kongenialer Angriffspartner Marco Reus (21./33.) steuerte zwei Treffer zum Kantersieg bei. Damit gab der Nationalspieler eine sportliche Antwort auf die Kritik an seinen dürftigen Leistungen in den vergangenen Wochen: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis man wieder trifft. Ich habe mir darüber ohnehin keine großen Gedanken gemacht.“

Aus Freude über den Aufwärtstrend bedachte Trainer Thomas Tuchel Sorgenkind Reus mit einem Sonderlob: „Ich bin sehr zufrieden mit seiner Entwicklung. Er war auch in den Spielen, in denen er nicht so spektakulär gespielt hat, wichtig für die Mannschaft.“

Nicht nur die starke Leistung des Sturmduos versetzte Tuchel in Hochstimmung. Unbeeindruckt von der beschwerlichen 3400 Kilometer langen Europapokalreise nach Aserbaidschan bot sein Team vor allem in der ersten Halbzeit Zauberfußball. „Die Tore waren spektakulär“, schwärmte der Fußball-Lehrer und erklärte den zwischenzeitlichen Leistungsabfall mit dem Stress der vergangenen Tage: „In diesen 20 bis 25 Minuten der 2. Halbzeit hat man uns die Reisestrapazen dann doch angemerkt.“

Es spricht für die Arbeit von Tuchel, dass sein Team im Vergleich zum letzten Duell beider Teams im Februar, als Augsburg nach einem 1:0 an gleicher Stätte sage und schreibe 17 Punkte vor dem damaligen Schlusslicht aus Dortmund rangierte, wie ausgewechselt wirkt. Angetrieben vom glänzend aufgelegten Shinji Kagawa festigte der Revierclub den zweiten Tabellenrang. „Wenn wir so weiter spielen, werden wir auch dort bleiben“, kommentierte Reus.

Von solchen Tabellenregionen können die Augsburger dagegen derzeit nur träumen. Auch der von vielen als Hoffnungsschimmer gedeutete Erfolg in der Europa League am Donnerstag in Alkmaar (1:0) sorgte nicht für erhoffte Trendwende. Daran konnte auch der erste Saisontreffer von Raul Bobadilla (48.) und eine deutliche Leistungssteigerung in der 2. Halbzeit nichts ändern. Nach nunmehr fünf Ligaspielen wird die Lage für das Schlusslicht immer bedrohlicher. „Wir haben in der 1. Halbzeit zu passiv und mit zu viel Respekt gespielt“, kritisierte Markus Weinzierl.

Mut schöpft der Trainer aus der Trotzreaktion seiner Profis nach dem Wiederanpfiff „Darauf können wir aufbauen“, befand Weinziel, „wir haben jetzt das Pokalspiel gegen Freiburg und zwei Heimspiele. Das wollen wir nutzen.“

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