96-Effektivität ist zurück: Zwei Chancen, ein Tor

Hannover (dpa) - Hannover 96 hat eine alte Tugend neu entdeckt. Die Effektivität, die die Niedersachsen in der vorigen Saison bis in die Europa League führte, ist zurück. Mit 1:0 (1:0) besiegte 96 den 1. FC Nürnberg.

„Zwei Chancen, ein Tor, so wollen wir ihn weiterhin sehen“, lobte Trainer Mirko Slomka seinen Top-Stürmer Mohammed Abdellaoue. Der Norweger erzielte bereits nach 18 Minuten seinen zehnten Saisontreffer. Für Hannover endete damit die Negativserie von acht sieglosen Partien in der Fußball-Bundesliga.

Der neue 96-Lauf hört sich viel besser an. Das Slomka-Team ist seit sechs Partien unbesiegt und hat den sechsten Platz wieder im Visier. „Das war ein wichtiger Sieg. Unsere Situation ist stabil“, kommentierte Clubchef Martin Kind ganz entspannt den verdienten Erfolg. Als Gast in seiner Loge verfolgte Stürmer Mame Biram Diouf aus dem Reserveteam von Manchester United den gelungenen 96-Auftritt gegen einen Gegner, der erst nach der Pause aktiv am Spiel teilnahm.

Der 24-jährige Senegalese soll zukünftig dem Angriffsspiel des Europa-League-Teilnehmers noch mehr Schwung verleihen. Trotz klarer Dominanz im ersten Durchgang und mehrerer nicht zwingender Kontermöglichkeiten in Hälfte zwei sprang nicht mehr als das „Traumtor“ (Slomka) von Abdellaoue heraus. „Es war ein wundervoller Angriff“, bedankte sich der 26-Jährige bei seinen Kollegen Lars Stindl und Sergio Pinto, die das Tor des Tages im Freitag-Spiel glänzend vorbereitet hatten.

Einen unermüdlichen Antreiber wie Pinto, mit dem er schon in Aachen zusammengearbeitet hatte, besaß Nürnbergs Trainer Dieter Hecking nicht. Der Club-Coach ärgerte sich mächtig über Schiedsrichter Marco Fritz, der viel pfiff, eine umstrittene Attacke von 96-Verteidiger Emanuel Pogatetz im Strafraum gegen Philipp Wollscheid aber nicht ahndete. „Das war eine klare Tätlichkeit. Es hätte einen Elfmeter und eine Rote Karte geben müssen. Ich sehe darin eine klare Benachteiligung für uns“, schimpfte Hecking.

Seine Mannschaft bekam erst in der zweiten Halbzeit Zugriff auf das Spiel und erarbeitete sich einige Gelegenheiten. „Eine Riesenchance war aber nicht dabei“, räumte Torhüter Raphael Schäfer selbstkritisch ein. „Über 90 Minuten war es nicht das, was wir uns vorgenommen hatten.“ Die Hoffnung der Franken, durch einen dritten Sieg in Serie vorzeitig die Weichen im Abstiegskampf stellen zu können, erwies sich als trügerisch. „Keiner kann sich sicher fühlen“, warnte Schäfer.

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