Freiburg. SC Freiburg kommt den Gegnern koreanisch

Freiburg. · Woo-Yeong Jeong von den Bayern kostete 4,5 Millionen Euro, Chang-Hoon Kwon aus Dijon drei Millionen Euro.

Bundesliga-Serie: SC Freiburg
Foto: wz

Der Sportclub aus Südbaden verpflichtet gleich zwei koreanische Nationalspieler – und hat auch gleich wieder Verletzungspech. Das Ziel ist klar – wie immer Klassenerhalt.

Die Transferbörse ist noch bis zum 2. September geöffnet. Was bedeutet das für die Aktivitäten beim SC Freiburg?

Offiziell sind die Planungen abgeschlossen, die Transfers von Luca Itter, Woo-Yeong Jeong, Chang-Hoon Kwon und Jonathan Schmid sind seit Wochen fix. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass man nach einem rechten Außenverteidiger fahndet. Der defensivstarke Lukas Kübler (Sprunggelenk) wird zum Saisonstart nicht zur Verfügung stehen. Allerdings haben einige Kandidaten, die man sich ausgeguckt hatte, Freiburg einen Korb gegeben. Sollte das so bleiben, würde Schmid zum Saisonstart gegen Mainz hinten rechts beginnen. Hinter dunklen Ecken war zuletzt gemunkelt worden, dass Vincenzo Grifo wieder aus Hoffenheim zurückkommt, wenn er merkt, dass er sich gegen die Konkurrenz im Kraichgau nicht durchsetzen kann. „Keine Chance“, heißt es nun, Grifo bekommt wohl einen Stammplatz. Eine gute Nachricht aber ist sicher: Luca Waldschmidt, Torschützenkönig bei der U21-EM, bleibt definitiv im Kader der Freiburger.

Wer ist gesetzt, wo sind die Problemzonen?

Im Test gegen Stuttgart (2:4) zeigte der Sportclub eine miserable Chancenverwertung. Dennoch glaubt man, den Weggang von Florian Niederlechner aus Bordmitteln kompensieren zu können. Und tatsächlich hat man neben Nils Petersen und Waldschmidt ja auch noch Lucas Höler an vorderster Front, auch Brandon Borrello, Roland Sallai, Tim Kleindienst, Marco Terrazzino, Joric Ravet und den beiden Koreanern traut man Tore zu. In der Innenverteidigung sind Philipp Lienhart und Dominique Heintz gesetzt, Christian Günter ist auf der linken Außenbahn unumstritten, im Mittelfeld müssen sich Nicolas Höfler und Schmid (so er nicht hinten gebraucht wird) genauso wenige Gedanken machen wie Waldschmidt und Petersen im Sturm. Spannend ist die linke offensive Außenbahn, um die sich Sallai und Woo-Yeong Jeong balgen. Gegen Stuttgart verletzte sich mit Janik Haberer ein weiterer Stammspieler, er erlitt einen Bänderriss im rechten Sprunggelenk und fällt mehrere Wochen aus. Auch Manuel Gulde und Luca Itter sind noch für geraume Zeit außer Gefecht.

Was macht Christian Streich?

Freiburgs Trainer wirkt gut gelaunt, lächelt viel, steht für Selfies zur Verfügung. Und freut sich umso mehr, wenn er aufs Rad steigen kann und die herrliche Natur im Montafon begutachten kann. Was anderswo als „Teambuilding-Maßnahme“, angekündigt würde, heißt bei Streich profaner: „Wir machen eine Wanderung. Fertig.“

Freiburg hat zwei Koreaner angeheuert. Wie machen die sich bislang?

Die drei Koreaner sieht man häufig zusammen, der Kontakt mit den Kollegen verläuft noch etwas gedämpft. Drei Koreaner? Ja, denn Jeong und vor allem Chang-Hoon Kwon – sie kosteten zusammen 7,5 Millionen Euro – nutzen die Dienste eines Dolmetschers. Kwon hat nach seinem Halswirbelbruch konditionellen Rückstand, Jeong machte gegen Stuttgart gleich mit einem Tor auf sich aufmerksam und hat offenbar als Alternative zu Sallai gute Karten auf der linken Außenbahn. Um die Ernährung muss man sich keine Sorgen machen: Mannschaftskoch Stephan Köpfer ist ein Hexer an den Töpfen, der auch den Veganer Waldschmidt glücklich macht. Asiatische Aromen sind das geringste Problem.

Wie ist der Stand beim neuen Stadion?

Es wächst und wächst – nachdem das Verwaltungsgericht den Eilantrag auf einen Baustopp abgeschmettert hat. Im Hauptverfahren wird nun geklärt, wie es um den Lärmschutz nach 22 Uhr steht. Sollte das Gericht im Sinne der sechs klagenden Anwohner entscheiden, hätte der Klub bei Freitagabendspielen ein Problem. Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan. Im kommenden Sommer spielt Freiburg also wohl tatsächlich im neuen Stadion, das dann den Namen eines bislang unbekannten Sponsors tragen wird.

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