Neue Bundesliga-Saison Keine Stehplätze, keine Gästefans, keine Stimmung?

Düsseldorf · Die DFL und ihre Klubs erstellen Konzepte für Fans in den Bundesliga-Stadien. Veröffentlicht ist noch nichts, aber es sieht danach aus, als seien Stehplätze und vielleicht auch Gästefans nicht erlaubt. In Sachsen wird sogar ein Anfeuerungsverbot diskutiert.

 Choreos und eine brodelnde Fortunakurve wird es wohl vorerst nicht geben.

Choreos und eine brodelnde Fortunakurve wird es wohl vorerst nicht geben.

Foto: Ja/Christof Wolff

Seit Freitag steht fest, wann die Fußball-Bundesligen in die Saison 2020/21 starten. Am 18. September geht es in der ersten und zweiten Liga wieder los. Was noch unklar ist: Dürfen dann wieder Fans in die Stadien? Die Deutsche Fußball Liga (DFL) arbeitet dran, erstellt gerade einen Leitfaden, entscheidend seien laut Bundesgesundheitsministerium aber die Konzepte der Vereine vor Ort. Die „müssten demnach individuelle Voraussetzungen, beispielsweise die Stadioninfrastruktur und An-/Abreisewege, genauso berücksichtigen wie die jeweils geltende Verordnungslage und gegebenenfalls die epidemiologische Lage vor Ort“, hieß es am Freitag in einer Mitteilung der DFL.

Details der Konzepte sind noch nicht veröffentlicht, aber zwei Bestimmungen scheinen schon festzustehen: Die Kapazitäten der Stadien werden beschränkt, und es wird ausschließlich Sitzplätze geben. Ob es in Sachen Gästefans „ein einheitliches Vorgehen aller Klubs“ gibt, wird noch besprochen. Es ist durchaus denkbar, dass es keine Tickets für Auswärtsfans geben wird. In Sachsen, das als erstes Bundesland ab 1. September wieder Großveranstaltungen erlauben will, wird zudem ein Anfeuerungsverbot diskutiert. Fanvertreter, die bereits die Geisterspiele ablehnten, kritisieren die Pläne.

Dauerkartenbesitzer und Mitglieder würden bevorzugt

Die Zuschauersituation in der neuen Saison war laut Teilnehmern auch Thema beim digitalen Mitgliederforum der Fortuna am Donnerstag. Die Fortuna-Verantwortlichen tauschen sich dabei regelmäßig mit den Fans aus, wegen der Corona-Pandemie diesmal über das Internet. Da soll es auch darum gegangen sein, wer überhaupt ins Stadion darf, wenn nicht alle Tickets verkauft werden können. Offiziell ist noch nichts, weil es ja noch gar keine verbindlichen Regeln gibt, es dürfte aber so laufen wie immer, wenn die Karten bei der Fortuna knapp werden: Dauerkartenbesitzer und Mitglieder werden bevorzugt.

In anderen Sportarten werden ähnliche Regeln gelten: „Fest steht, dass wir keine Stehplätze zulassen können, ebenso wenig Auswärtsfans“, sagte Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Auch im Hygienekonzept der Deutschen Eishockey Liga (DEL) soll das so sein. Wenn überhaupt, werden die Fans der Fortuna und der DEG ihre Teams vorerst nur im Sitzen und wohl nur bei Heimspielen im Stadion sehen dürfen.

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