Xhaka: Mit 22 schon Stabilisator in Gladbachs Elf

Sevilla (dpa) - Lucien Favre weiß, was er an seinem Schweizer Landsmann Granit Xhaka hat. Der Jungprofi mit kosovarisch-albanischen Wurzeln ist schon in jungen Jahren zu einem Stabilisator der Fohlen-Elf von Borussia Mönchengladbach geworden.

„Er hat mit seinen 22 schon viel Einfluss auf die Mannschaft“, sagt Trainer Favre. Für Gladbachs Sportdirektor Max Eberl ist Xhaka schlicht „ein Sinnbild der Entwicklung, ein Sinnbild unserer gesamten Stabilität. Er ist eine Persönlichkeit geworden, er ist einer, der trotz seiner erst 22 Jahre unglaublich viel Verantwortung übernehmen möchte und das auf dem Platz auch zeigt.“

Den jungen Fußballer zeichnet seine Dynamik aus, er setzt regelmäßig Impulse in Vor- wie Rückwärtsbewegung, er denkt und lenkt. „Ich mag es einfach nicht, zu verlieren“, lautet Xhakas Credo, das sein Handeln auf und neben dem Rasen prägt. Als er 2012 vom FC Basel zur Borussia kam und einen Kontrakt bis 2016 mit Option bis 2017 einging, galt er als Juwel, als einer, den die Scouts nicht erst seit dem Gewinn der U17-WM mit der Schweiz 2009 in Nigeria intensiv beobachteten.

Viel Gutes wurde über den Jungstar berichtet - indes: In den ersten Monaten bei der Borussia war er oft übermotiviert und bei seinem Landsmann Favre nicht immer erste Wahl. 2012/13 wurde er in der Bundesliga bei 22 Einsätzen dreimal aus- und siebenmal eingewechselt. Seine Leistungen schwankten, es war augenscheinlich, dass er in seinem ersten Borussia-Jahr Anlaufschwierigkeiten hatte. „Als ich nach Gladbach kam, wollte ich allen zeigen, was ich kann. Da wollte ich zu viel“, weiß Xhaka heute.

Aber er war lernwillig, hörte auf seinen Lehrmeister Favre, der ihm im Training immer wieder Details erläuterte. Xhaka: „Er sieht, was ein Spieler besser machen kann.“ Mittlerweile erfüllt er die taktischen Vorgaben Favres: „Jetzt erledige ich seine Aufgaben - schon funktioniert es.“ Und zwar so gut, dass die Borussia, auch dank Xhaka, als Tabellendritter auf direktem Weg in die Königsklasse ist.

„Ja, er hat einen großen Schritt gemacht. Er hat eine Form erreicht, die mir und uns allen sehr imponiert“, lobt Eberl den 33-fachen Schweizer Nationalspieler. „Wir sind schon sehr, sehr zufrieden“, ergänzt Favre, der großen Anteil daran hat, dass Xhaka Anfang Februar seinen Vertrag in Mönchengladbach bis 2019 verlängerte.

„Ich fühle mich bei Borussia rundum wohl und bin hier in meiner dritten Saison endgültig angekommen“, sagte Xhaka nach seiner Unterschrift. Mittlerweile stehen 68 Bundesligaspiele in der Bilanz des Schweizers - und seit Samstag endlich auch ein Kopfballtor im Fohlen-Dress. In der Nachspielzeit des Derbys gegen den 1. FC Köln gelang ihm nach einer Freistoßflanke von Thorgan Hazard das entscheidende 1:0. Dieser Treffer ist für Xhaka „etwas ganz Spezielles, das werde ich nie vergessen. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich ein Bild anfertigen lasse von dieser Szene, mit Datum und Ergebnis. Das war wirklich etwas ganz Besonderes.“

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