Weltmeister Kramer trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein
Mönchengladbach. Der Zusammenprall von Rio ist Vergangenheit, von Kopfweh keine Spur. Der Fußballweltmeister wirkt fit, wenn auch — ganz anders als beim Spiels seines Leben — etwas schüchtern.
Die Wangen sind gerötet, die Hände wissen nicht, wohin sie sollen. Mal suchen sie fingernd einander, mal tauchen sie ab in die Taschen der kurze Hose. Den strahlenden Helden gab Christoph Kramer am Dienstag nicht — seinen ohnehin hohen Sympathiewerten dürfte diese Tatsache aber noch zusätzlichen Auftrieb verleihen.
Mit einem leisen „Hallo“ betritt der 23-Jährige Raum 39 im Rathaus Abtei, in dem ein Empfang für ihn stattfindet. Sofort richtet sich die Aufmerksamkeit der anwesenden Politiker, Verwaltungsvertreter Sportfunktionäre und Journalisten auf den Borussen. Die FDP-Fraktionsvorsitzende Nicole Finger hat ihren Sohn Hendrik (6) und dessen Freund Bela (5) mitgebracht, die beide auf Autogramme ihres Idols hoffen.
Kramer, in Solingen geboren und inzwischen in Mönchengladbach wohnend, ist auf Einladung von Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners ins Rathaus gekommen, um sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen. Neben dem Tisch mit dem Buch stehen drei Fahnen: die deutsche, die brasilianische und die von Borussia.