Vor Spiel gegen AS Rom Gladbach will das Risiko Edin Dzeko nicht scheuen

Rom · Auch bei der AS Rom hält Trainer Rose an seiner offensiven Ausrichtung fest. Die Tabelle lässt ihm auch kaum eine andere Wahl.

Gladbachs Trainer Marco Rose.

Gladbachs Trainer Marco Rose.

Foto: dpa/Marius Becker

Während für die Belegschaft von Borussia Mönchengladbach die Reise nach Rom rein dienstlicher Natur ist, können es sich die Fans der „Fohlenelf“ in der Hauptstadt von Italien gut gehen lassen. Und das auch noch bei bestem Wetter. Strahlender Sonnenschein mit knapp 30 Grad hauchen der „Ewigen Stadt“ weiterhin den Sommer ein. Bei Pizza, Pasta sowie dem einen oder anderen Birra Peroni diskutieren die Anhänger in den Trattorias am Ufer des Tiber, ob denn Trainer Marco Rose diesmal vielleicht doch etwas defensiver agieren lassen solle.

Schließlich hat Gegner AS Rom gegen tief stehende Mannschaften so seine Probleme. In den beiden jüngsten Partien der Serie A kam das Team des portugiesischen Trainers Paulo Fonseca sowohl gegen Cagliari als auch bei Schlusslicht Sampdoria Genua nicht über ein Unentschieden hinaus. Ein Remis würde Gladbach im Kampf um die Qualifikation für das Sechzehntelfinale der Europa League zwar im Rennen halten, für Marco Rose aber ist eine Abkehr von seiner Philosophie auch im Stadio Olimpico keine Option. „Ich weiß, dass die Roma eine starke Offensive hat. Dennoch werden wir uns nicht hinten rein stellen. Wir wollen Lösungen für eigene Angriffe finden“, sagte Rose.

Dzeko lehrte die „Fohlenelf“ schon vor zehn Jahren das Fürchten

Durch den Fehlstart mit nur einem Punkt aus den ersten beiden deutlich einfacheren Aufgaben muss und will Rose frei nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ ins Risiko gehen. Ein Risiko, welches besonders Edin Dzeko heißt. Seit 2015 trägt der Bosnier das rot-gelbe Trikot und hat in bisher 188 Spielen 92 Treffer erzielt sowie 40 Tore vorbereitet. Zudem gelang Dzeko vor gut einem Jahr beim 5:0 gegen Viktoria Pilsen als bisher einzigem Roma-Akteur ein Dreierpack in der Königsklasse.

Kein Wunder, dass die Fans in der „Curva Sud“ Dzekos Vertragsverlängerung als den besten Transfer dieses Sommers bezeichnen.

Als der heute 33-Jährige von 2007 bis 2010 beim VfL Wolfsburg unter Vertrag stand, lehrte er auch der „Fohlenelf“ das Fürchten.

So markierte Dzeko im März 2010 beim 4:0 im Borussia-Park gleich zwei Treffer. Im April 2009 war er schon beim zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft wegweisenden 2:1 unter den Torschützen gewesen.

Bei rassistischen Vorfällen will Gladbach klar Stellung beziehen

Damals hatten Roel Brouwers und Dante einen schweren Stand. In Rom nun wollen es Nico Elvedi sowie in Abwesenheit des noch immer an der Schulter verletzten Matthias Ginter Ur-Gestein Tony Jantschke besser machen. Hinter ihnen steht Yann Sommer im Tor und dieser appelliert an seine Mitspieler, mutig zu sein. „Das ist ein entscheidendes Spiel für uns. Wir wollen nicht schon nach der Gruppenphase ausscheiden. Dafür haben wir nicht ein Jahr hart gearbeitet, um dabei zu sein.“

Auf dem Rasen wird es schwer genug, doch auch von den Rängen her könnte es unangenehm werden. Das gilt besonders für das Trio Denis Zakaria, Breel Embolo und Marcus Thuram. Denn vergangenes Wochenende gab es in der Serie A einmal mehr einen rassistischen Eklat. Diesmal beleidigten Fans der Roma Sampdorias dunkelhäutigen Profi Ronaldo Vieira mit Affenlauten. „Wir glauben, dass alle zum Fußball schauen ins Stadion kommen und fair miteinander umgehen werden. Ich hoffe, dass unsere Spieler nicht von so etwas dummem betroffen sind“, erklärte Marco Rose, stellte jedoch auch unmissverständlich klar: „Anderenfalls werden wir deutlich Stellung beziehen.“

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