Trainingsauftakt bei der Borussia

Die Fans hoffen beim Trainingsauftakt der Borussia auf bessere Zeiten.

Mönchengladbach. Ob man die Borussia für so brandgefährlich hält? Die Feuerwehr hat zum Trainingsauftakt am Montag um 10 Uhr mit einem Hubwagen auf dem Parkplatz des Borussia-Parks geübt.

Einige der rund 1000 wartenden Fans sehen ihnen zu, denn die Fohlenelf trabt erst 10.17 Uhr aus den Umkleidekabinen "zur lockeren Trainingseinheit mit Ball", wie sie der neue Trainer Michael Frontzeck sehen will.

Ein Ruck geht durch die Menge: "Macht Platz", ruft ein Ordner, die zahlreichen Pressefotografen bringen sich in Position um die neuformierte Mannschaft hautnah abzulichten. Schweigend pflügen die Profis durch die für sie gebildete Gasse, erst Trainer Michael Frontzeck zeigt mit einem deutlichen "Ich grüße Euch, Freunde" seine guten Manieren.

Die Fangemeinde sieht gebannt zu, wie die Gruppe locker um den Platz joggt. Besonders interessiert sie der aus der Schweiz verpflichtete Argentinier Raul Bobadilla (22 Jahre alt). "Wenn der neue Stürmer hält, was er verspricht, dann werden wir Fans viel Freude an ihm haben", urteilt der Student Fabian Franke (23).

Bernd Parting (40) ist mit seinen beiden Söhnen (zwei und fünf Jahre) extra aus Pulheim angereist. "Die letzte Saison war ja enttäuschend." Nach dem hektischen Saisonfinale wünscht er sich, dass jetzt Ruhe einkehrt und auf einen nervenaufreibenden Abstiegskampf verzichtet werden kann.

Detlef, der seit 50 Jahren eine Dauerkarte hat, fürchtet, dass die goldenen 70er-Jahre nicht wiederkommen. "Solche Eigengewächse wie Netzer, das war etwas anderes."

Der wird seiner Meinung nach auch von Flügelflitzer Marko Marin nicht zu ersetzen sein. Er ist zurzeit mit der U-21-EM in Schweden und flirtet mit Werder Bremen. Detlef urteilt hart: "So gut ist der auch wieder nicht. Die sollen ihn mal gehen lassen und lieber die neun oder zehn Millionen kassieren."

Ein Fan macht am dicht besetzen Spielfeldrand schon mal die neuen Schwachstellen aus: "Die Außenverteidiger müssen viel schneller sein."

Petra Körling (44) ist skeptisch: "Aber viel schlimmer als die letzte Saison kann es ja nicht werden." Für sie wäre ein Abstieg keine Tragödie gewesen. "Ich hätte meine Dauerkarte behalten. Die Spiele in der zweiten Liga haben viel Spaß gemacht. Da gab es mehr Siege." Sie hofft, dass der Trainer, alles aus den Spielern herauskitzelt. "Die brauchen einen Motivations-Künstler. Dann sind sie brandgefährlich."

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