Trainer Frontzeck ist von Jaurès angetan

Der Franzose in Diensten des Bundesligisten dürfte erneut den verletzten Kapitän Daems in der Verteidigung ersetzen.

Mönchengladbach. Michael Frontzeck ist im Gespräch mit Medienvertretern in der Regel höflich und alles andere als wortkarg. Der Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach gehört zu jener Fußballlehrer-Generation, die auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit ihre Hausaufgaben gemacht hat. Ganz selten umkurvt Frontzeck die Fragen der Journalisten, meist nur dann, wenn allzu aufdringliche Fragesteller gleich die komplette Aufstellung sowie taktische Ausrichtung der Borussen wissen wollen.

Auch während der Pressekonferenz vor dem Liga-Auftakt am Sonntag (15.30 Uhr) beim VfL Bochum plaudert Frontzeck nicht alle Details aus. "Vergesst nicht, ich sage euch nicht immer die Wahrheit", hat der 45-Jährige bereits wiederholt betont. Weshalb er auch diesmal Fragen zu einem Einsatz von Stürmer Raul Bobadilla, oder ob seine Mannschaft eher defensiv ausgerichtet sei, mit Sätzen wie "es besteht die Möglichkeit" oder "wir haben darüber nachgedacht" abarbeitet. Nach dem guten Pokalspiel in Frankfurt wolle er jedoch "sicherlich nicht drei oder vier Spieler austauschen", so Frontzeck weiter.

Gut möglich, dass daher auch Jean-Sébastien Jaurès wieder für den verletzten Kapitän Filip Daems den Part des linken Verteidigers übernehmen wird. "Ich habe ihn zuletzt nicht umsonst hervorgehoben, er trainiert nach seiner achtmonatigen Verletzungspause sehr gut und hat mich sowohl in der Vorbereitung als auch in Frankfurt überzeugt", erklärt der Borussen-Trainer. Vor dem morgigen Gegner Bochum, wo Frontzeck einst als Profi von Juli 1994 bis Juni 1995 sein Geld verdient hat, ist der Borussen-Trainer offenbar gewarnt: "Eine unangenehm zu spielende Mannschaft. Ihr Spiel ist traditionell kampfbetont, diesen Gegner darf man nie abschreiben."

Vor allem der VfL Borussia nicht, denn die Gladbacher konnten die vergangenen 13 Bundesligaspiele gegen den Revier-Klub nicht gewinnen. Auch was den Bundesliga-Auftakt betrifft, dürfte niemanden im Borussen-Lager die Erfolgsbilanz in der Fremde euphorisch stimmen. Zum Saisonstart gelang den "Fohlen" der letzte Auswärtssieg vor 22 Jahren - mit 2:1 beim VfL Bochum übrigens. "Ich hätte nichts dagegen, wenn es diesmal auch wieder so wäre", sagt Frontzeck, damals noch als Borussen-Spieler dabei.

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