Mönchengladbach Top-Talent Thuram startet in Gladbach

Mönchengladbach · Das französische Top-Talent hat am Mittwoch erstmals im Borussia-Park trainiert. Der Offensivmann sprach im Anschluss auch über seinen berühmten Vater.

 Marcus Thuram strahlte nach dem ersten Training am Mittwoch.

Marcus Thuram strahlte nach dem ersten Training am Mittwoch.

Foto: Dieter Wiechmann

Das Thermometer zeigt 40 Grad Celsius an, als Marcus Thuram (21) seinen ersten Arbeitstag im Borussia-Park beendet hat. Fast zwei Stunden lang hatte Gladbachs neues Offensivtalent zuvor mit seinen Kollegen auf dem Trainingsplatz gestanden, bis Trainer Marco Rose (42) per Pfiff das erlösende Kommando zum Duschen verkündet. Thuram schiebt allerdings noch eine kurze Extraschicht an diesem Mittwochabend. Es gilt, den ersten Auftritt in der hiesigen Medienwelt zu absolvieren.

Vier Sprachen sind für
Thuram kein Problem

Und rasch wird deutlich: Thuram versteht es, sich zu artikulieren. Er beherrscht mehrere Sprachen. Französisch, Italienisch, Spanisch, Englisch – kein Problem. Nicht nur das zeugt von einer guten Kinderstube. Spricht Thuram über seinen berühmten Vater Lilian (47), Frankreichs Rekordnationalspieler sowie Welt- und Europameister, klingt latent Respekt aus seinen Worten durch. „Mein Vater hat sehr viel mit mir darüber gesprochen, wie ich mich zu einem besseren Menschen und besseren Spieler entwickeln kann.“ Keine Frage, da hat Borussias Sportdirektor Max Eberl (45) einen jungen Mann vom französischen Zweitligisten EA Guingamp an den Niederrhein gelockt, der genau weiß, was er will. Fokussiert heißt das im modernen Fußballerdeutsch. „Meine Ziele sind ganz klar: Ich will mit Borussia so viele Spiele wie möglich gewinnen, ich möchte Fortschritte in meiner Entwicklung machen. Ich habe mich bewusst für Gladbach entschieden. Für meine Ziele bin ich nun beim besten Klub.“

Eberl hat mit einem Ablösepaket zwischen zehn und zwölf Millionen Euro plus Vierjahresvertrag samt Millionengehalt Thuram den Weg in den Borussia-Park geebnet. Dass an dem Deal mit Mino Raiola (51) eines der größten Schwergewichte der Spielerberaterszene beteiligt gewesen ist, darf als Indiz gewertet werden, dass Gladbach sich im obersten Regal der Top-Talente bedient hat. Nun soll Thuram zeigen, dass er, wie sein berühmter Vater, das Zeug zum Überflieger hat. Gladbach als Karrieresprungbrett. Borussia hält auf einem überhitzten Transfermarkt den Kurs, mit jungen, hungrigen Spielern den Klub in der oberen Tabellenregion zu etablieren. Ein Thuram kann beim VfL in der kommenden Saison erste Erfahrungen im Europapokal sammeln. Einen Titel hat er bereits. 2016 holte er an der Seite von Kylian Mbappé (Paris St. Germain) mit der U19 der Équipe Tricolore den EM-Titel. Während Kumpel Mbappé im Anschluss in rasantem Tempo zum Weltstar aufsteigt, sorgt Thuram vergangene Saison erstmals in der Ligue 1 für Furore.

„Ich bin ein schneller und dribbelstarker Spieler, ich liebe einfach Fußball, mein Motto lautet immer angreifen. Attacke, Attacke, Attacke.“ Für dieses Credo soll alsbald noch ein weiteres Frankreich-Talent im Borussia-Park stehen: Malang Sarr (OGC Nizza). Der 20-Jährige ist mit Thuram befreundet, die Ablöse-Hürde im Bereich von 20 Millionen Euro steht allerdings noch im Weg.

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