Analyse So war Gladbachs 1. Spieltag vor heimischer Kulisse

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach ist mit einem torlosen Remis in die Fußball-Bundesliga-Saison 2019/2020 gestartet. Die Elf vom Niederrhein trennte sich am 1. Spieltag im Westschlager vor heimischer Kulisse vom FC Schalke 04 mit 0:0. Eine Analyse.

So war Gladbachs 1. Spieltag vor heimischer Kulisse
Foto: dpa/Marius Becker

Somit mussten sich sowohl Gladbachs neuer Trainer Marco Rose als auch auf der anderen Seite David Wagner mit nur einem Punkt bei ihrer Feuertaufe an der Seitenlinie in der Beletage des deutschen Fußballs begnügen.

Der Spieler des Spiels: Der heißt Alexander Nübel. Schalkes Schlussmann bewies, dass er mit seinen 22 Jahren bereits aus dem Holz geschnitzt ist, das es zu einer vielversprechenden Karriere bedarf. Nübel leistete sich in der entscheidenden Phase des Spiels zunächst einen Lapsus, der sein Team beinahe in Rückstand gebracht hätte. Er ließ nach einer Hereingabe den Ball aus den Händen gleiten, doch der Ex-Schalker Embolo konnte dies nicht bestrafen. Nübel schüttelte das aber sofort ab und parierte im Anschluss zwei Mal stark und hielt somit Königsblau den Auswärtspunkt fest. Indiz dafür, dass Schalkes junger Schlussmann auch im psychischen Bereich einiges an Potenzial vorzuweisen hat.

Der Fehlschuss des Spiels: Der unterlief nicht Schalkes Raman, als dieser alleine auf das Gladbacher Tor zulief und abschließen wolle, jedoch unter Bedrängnis das Spielgerät nicht richtig traf. Gladbachs Stürmer Alassane Plea ließ im Vergleich dazu eine deutlich bessere Einschussmöglichkeit ungenutzt. Nach Vorarbeit von Thuram hätte sich der Franzose die Ecke aussuchen können, weil er unbedrängt abschließen konnte, jedoch traf das Fohlen mit seinem Rechtsschuss nur den Pfosten. Den hätte Plea eigentlich versenken müssen.

Die Aufreger des Spiels: Zwei Mal forderten Fans im ausverkauften Borussia-Park einen Strafstoß. Ein Mal im Gladbacher Lager (Nastasic gegen Plea) – und ein Mal auf königsblauer Seite (Elvedi gegen Nastasic). Schiedsrichter Felix Brych ließ jedoch jeweils weiterlaufen. Die TV-Bilder zeigten: Richtige Entscheidung des Unparteiischen.

Die Neuerung des Spiels: Im Borussia-Park hat der Song „Die Seele brennt“ den Evergreen „Elf vom Niederrhein“ als Einlaufhymne abgelöst. Nun, zur Liga-Premiere, gab es vor dem Anpfiff unüberhörbare Pfiffe im Borussia-Park. Offenbar nicht nur aus dem Schalker-Block.

Die Premiere des Spiels: Breel Embolo stand erstmals seit seinem Wechsel zur Borussia in der Startelf. Und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Schalke 04. Der Stürmer: „Ein gutes Gefühl, wieder dabei zu sein. Natürlich ist das speziell, gegen seinen ehemaligen Verein die Saison zu starten. Schade, dass wir nicht gewinnen konnten.“


Das Spiel im Zeitraffer:
Im Topspiel hatten die Gäste zunächst die besseren Chancen. So hätte schon nach wenigen Minuten Raman auf Führung stellen können, doch der Ex-Düsseldorfer traf nach einer Hereingabe von Kenny den Ball nicht richtig. Plötzlich Aufregung auf der anderen Seite, die Fohlen-Fans forderten Strafstoß, doch Schiedsrichter Felix Brych hatte richtig hingeschaut, alles sauber von Nastasic gegen Plea. Dann war Schalke am Zug. Elvedi hob das Abseits auf, weshalb Raman alleine auf VfL-Schlussmann Sommer zusprinten konnte, doch der Angreifer vergab kläglich. Die Fohlen taten sich auch nach einer halben Stunde schwer, Durchschlagskraft in der Offensive zu entwickeln. Zwei abgefälschte Schüsse (Benes, Neuhaus) – so richtig brannte es im Schalker Strafraum bis dahin nicht. Dafür allerdings kurz vor der Pause noch einmal Alarm vor dem Gladbacher Tor. Erneut verpasste Raman nach Vorarbeit von Caligiuri die mögliche Führung. Halbzeit. Aus der die Fohlen mit deutlich mehr Schwung kamen. Benes schickte per Hacke Lainer auf die Reise, der bediente Thuram, dessen Schuss sause jedoch über das Tor. Gladbach blieb dran. Thuram bediente Plea, Rechts-Schuss - doch der Ball klatschte nur an den Pfosten. Wenige Minuten später war Schalke erneut im Glück, als Keeper Nübel eine Hereingabe aus den Händen fallen ließ – jedoch Gladbachs Embolo so überrascht war, dass er aus dem Lapsus kein Kapital schlagen konnte. Kurz darauf packte Nübel bei einem Benes-Freistoß aber wieder sicher zu. Gegenzug, Burgstaller zob ab, vorbei. Plötzlich helle Aufregung im Schalker Torraum, die Knappen vertändelten das Spielgerät, Thuram stand frei, Nübel blockte dessen Schuss aus nächster Nähe ab, Nastasic entschärfte die Nummer schließlich. Erneut Gladbach: Der eingewechselte Raffael zog ab, Nübel flog und bekam gerade noch die Fingerspitzen an das Geschoss des Brasilianers. Konter S04, Caligiuri kommt zum Abschluss, doch verzieht. Da war mehr drin. Andere Seite, Zakaria zog auf, bediente den freien Plea, Schuss, Nübel parierte wieder sicher. Kurz vor dem Abpfiff zog dann Gladbachs Benes noch mal ab, aber dessen Schuss sauste weit über das gegnerische Tor. Dann war Schluss, es blieb bei der Nullnummer im Borussia-Park.

Die Stimmen zum Spiel:

Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach):
„Die Leistung war in Ordnung, wir haben wieder einen kleinen Schritt nach vorne gemacht. Es waren viele positive Ansätze dabei, viele Dinge, die wir für unser Spiel brauchen. Aber wir sind weit davon entfernt, zufrieden zu sein. Die drei Punkte hätten wir schon gerne gehabt. Wir hatten einige gute Ballgewinne und haben versucht, schnell Tiefe zu finden, vor allem in der zweiten Halbzeit. Es war aber noch nicht oft genug, das müssen wir zukünftig noch besser machen, auch das Positionsspiel. Insgesamt haben wir aber wenig Chancen zugelassen und hatten selber einige Möglichkeiten, das Spiel für uns zu entscheiden. Wir hätten das Spiel gerne gewonnen und vielleicht auch gerne mehr gesehen, aber trotzdem hatte ich den Eindruck, dass die Fans den Jungs Respekt gezollt haben für das, was sie heute auf den Platz gebracht haben. Das ist ein guter Gradmesser für uns.


David Wagner (Trainer Schalke 04):
„Die beiden Mannschaften haben sich gegenseitig bekämpft und gepresst. Es gab viele Zweikämpfe, viel Pressing und Gegenpressing. Es ist dann meistens so, dass unheimlich viel zwischen den Strafräumen stattfindet. Beide Mannschaften haben auch sehr leidenschaftlich verteidigt. In der ersten Halbzeit hatten wir die besseren Chancen, in der zweiten Halbzeit Gladbach. Wenn das erste oder zweite Tor fällt, kann so ein Spiel mit unheimlich vielen Treffern ausgehen. Vor allem in der ersten Halbzeit war es ein gutes Spiel von uns, die Jungs haben alles reingeschmissen. Sicher war es aber fernab von perfekt, ein Auswärtsspiel in Gladbach ist aber sicher auch nicht die einfachste Aufgabe, die du am ersten Spieltag vor die Brust gesetzt bekommen kannst. Deshalb nehmen wir den Punkt gerne mit.“

rein in das Topspiel, in dem die Gäste zunächst die besseren Chancen hatten. So hätte schon nach wenigen Minuten Raman auf Führung stellen können, doch der Ex-Düsseldorfer traf nach einer Hereingabe von Kenny den Ball nicht richtig. Plötzlich Aufregung auf der anderen Seite, die Fohlen-Fans forderten Strafstoß, doch Schiri Felix Brych hatte richtig hingeschaut, alles sauber von Nastasic gegen Plea. Dann war Schalke am Zug. Elvedi hob das Abseits auf, weshalb Raman alleine auf VfL-Schlussmann Sommer zusprinten konnte, doch der Angreifer verballerte die Mega-Chance kläglich. Dusel für die Fohlen, die sich nach einer halben Stunde weiter schwertaten, Durchschlagskraft in der Offensive zu entwickeln. Zwei abgefälschte Schüsse (Benes, Neuhaus) – so richtig brannte es im Schalker Strafraum noch nicht. Dafür allerdings kurz vor der Pause noch einmal Alarm vor dem Gladbacher Tor. Erneut verpasste Raman nach Vorarbeit von Caligiuri die mögliche Führung. Halbzeit. Aus der die Borussia erst mit viel mehr Schwung kamen. Benes schickte per Hacke Lainer auf die Reise, der bediente Thuram, peng, drüber. Jetzt hatte Schalke Dusel. Gladbach blieb dran, machte Dampf, Schalke bekam die Kugel hinten nicht raus, Thuram bediente Plea, der schloss mit seinem schwächeren, rechten Fuß ab - doch der Ball klatschte nur an den Pfosten. Wieder Glück für S04. Wenige Minuten später erneut, als Keeper Nübel völlig unbedingt eine Hereingabe aus den Händen fallen ließ – aber Gladbachs Embolo so überrascht war, dass er aus dem Lapsus kein Kapital schlagen konnte. Kurz darauf packte Nübel bei einem Benes-Freistoß aber wieder sicher zu. Gegenzug, Burgstaller zob ab, vorbei. Plötzlich helle Aufregung im Schalker Torraum, die Knappen vertändelten das Spielgerät, Thuram stand frei, Nübel blockte dessen Schuss aus nächster Nähe ab, Nastasic entschärfte die Nummer schließlich. Das war knapp. Erneut Gladbach: Der eingewechselte Raffael zog ab, Nübel flog und bekam gerade noch die Fingerspitzen an das Geschoss des Brasilianers. Konter S04, Caligiuri kommt zum Abschluss, doch verzieht. Da war mehr drin. Andere Seite, Zakaria zog auf, bediente den freien Plea, Schuss, Nübel parierte sicher. Kurz vor dem Abpfiff zog dann Gladbachs Benes noch mal ab, aber dessen Schuss sauste weit über das gegnerische Tor. Dann war Schluss, es blieb bei der Nullnummer im Borussia-Park.


Die beiden Mannschaften haben sich gegenseitig bekämpft und gepresst. Es gab viele Zweikämpfe, viel Pressing und Gegenpressing. Es ist dann meistens so, dass unheimlich viel zwischen den Strafräumen stattfindet. Beide Mannschaften haben auch sehr leidenschaftlich verteidigt. In der ersten Halbzeit hatten wir die besseren Chancen, in der zweiten Halbzeit Gladbach. Wenn das erste oder zweite Tor fällt, kann so ein Spiel mit unheimlich vielen Treffern ausgehen. Vor allem in der ersten Halbzeit war es ein gutes Spiel von uns, die Jungs haben alles reingeschmissen. Sicher war es aber fernab von perfekt, ein Auswärtsspiel in Gladbach ist aber sicher auch nicht die einfachste Aufgabe, die du am ersten Spieltag vor die Brust gesetzt bekommen kannst.


Die Leistung war in Ordnung, wir haben heute wieder einen kleinen Schritt nach vorne gemacht. Es waren viele positive Ansätze dabei, viele Dinge, die wir für unser Spiel brauchen: Wir hatten einige gute Ballgewinne und haben versucht, schnell Tiefe zu finden, vor allem in der zweiten Halbzeit. Es war aber noch nicht oft genug, das müssen wir zukünftig noch besser machen, auch das Positionsspiel. Insgesamt haben wir aber wenig Chancen zugelassen und hatten selber drei-, viermal die Möglichkeit, das Spiel für uns zu entscheiden. Wir hätten das Spiel gerne gewonnen und vielleicht auch gerne mehr gesehen, aber trotzdem hatte ich den Eindruck, dass die Fans den Jungs Respekt gezollt haben für das, was sie heute auf den Platz gebracht haben. Das ist ein guter Gradmesser für uns.

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