Schürrle klaut Kumpel Reus den Sieg

Beide Nationalspieler treffen, doch glücklich ist beim 2:2 nur der Bayer-Profi.

Mönchengladbach. Marco Reus und André Schürrle verbindet seit einiger Zeit eine Freundschaft. Die beiden Profis von Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen verbrachten eine gemeinsame Woche bei der Nationalmannschaft und teilten dabei das Zimmer. Nach dem 2:2 (0:1)-Remis zwischen Gladbach und der Werkself tauschten Reus und Schürrle im Borussia-Park die Trikots.

Die Laune der beiden Protagonisten eines ansehnlichen Fußballspiels konnte dabei unterschiedlicher nicht sein. Schürrle hatte in der 87. Minute mit einem feinen Fernschuss den 2:2-Ausgleich erzielt und ging als gefühlter Sieger vom Platz. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Dabei waren wir klar unterlegen. Gladbach hat heute alles besser gemacht als wir“, sagte Schürrle. Auch Reus hatte getroffen, doch seine Freude hielt sich in Grenzen. Sein Tor zum 1:1 (65.) hatte die Wende in einem Spiel eingeleitet, das die Borussen fest in der Hand hatten.

Das 2:1 von Patrick Herrmann (72.) und die Rote Karte für Gonzalo Castro — er soll einem Linienrichter die Sehkraft abgesprochen haben — taten ihr übriges. 23 Mal hatten die Gladbacher aufs Tor geschossen, alleine acht Mal davon Marco Reus. „Ein richtiger Torjäger macht den“, sagte der 22-Jährige zur Szene in der Schlussminute, als er dem starken Bayer-Torhüter Bernd Leno den Ball an den Kopf geknallt hatte. Die mangelnde Chancenverwertung ist das, was Marco Reus noch zum absoluten Spitzenspieler fehlt und den Gladbachern zur Spitzenmannschaft. „Wenn wir gewonnen hätten, würde ich sagen: Wir haben überragend gespielt“, sagte Reus. Nach der Leverkusener Führung durch Stefan Reinartz nach einer Ecke (20.) hatten die Gladbacher den Gegner mit schnellem Kurzpassspiel phasenweise schwindelig gespielt.

„Auf dieses Spiel haben wir in der restlichen Zeit keinen Zugriff bekommen“, analysierte Leverkusens Trainer Robin Dutt. Immer wieder war es Juan Arango, der den Ball in den freien Raum hinter der weit aufgerückten Leverkusener Abwehr spielte. Der Venezolaner bereitete beide Tore vor. Für drei Punkte reichte das nicht.

„Ich bin enttäuscht. Wir hätten den Sieg verdient gehabt“, sagte VfL-Trainer Lucien Favre, der ankündigte, im Training erneut den Torabschluss üben zu lassen.

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