Schiedsrichter als Buhmann

Deniz Aytekin stellte Mike Hanke mit Gelb-Rot vom Platz und gab einen Elfmeter an Marco Reus nicht.

Mönchengladbach. Den Haupt-Schuldigen für die 0:1-Niederlage beim FSV Mainz 05 hatten die Gladbacher schnell ausfindig gemacht: Schiedsrichter Deniz Aytekin. „Er kann nicht auf der einen Seite konsequent pfeifen und auf der anderen wie eine Wurst“, ging Max Eberl in seiner Spielanalyse mit dem Unparteiischen überaus hart ins Gericht.

Vor allem zwei Entscheidungen Aytekins, der hauptberuflich als Internet-Unternehmer tätig ist, hatten Borussias Sportdirektor die Zornes-Röte ins Gesicht getrieben. Die Gelb-Rote Karte gegen Mike Hanke sowie der nicht gegebene Elfmeter für Marco Reus, der von Polanski im Mainzer Strafraum weggegrätscht worden war. „Wer da keinen Elfmeter pfeift, weiß nicht, wie Fußball geht“, maulte Eberl munter drauf los, „er gibt zuvor Gelb-Rot gegen Hanke wegen einer Farce. Dann kommt Polanski einen Schritt zu spät gegen Reus. Das muss Strafstoß sein.“

Borussias Cheftrainer Lucien Favre hatte ebenfalls eine deutliche Meinung: „Klarer Penalty!“ Sein Kollege Thomas Tuchel gestand: „Wir hätten uns über einen Strafstoß nicht beschweren können. Ob wir dann noch mal ins Spiel gefunden hätten, halte ich für fraglich.“ Tuchel weiter: „Da hatten wir Glück und in der 87. Minute hat Schürrles Sonntagsschuss die Partie entschieden.“ Selbst Aytekin, der nach Spielschluss zumindest den Mumm hatte und sich den Fernsehkameras für ein Interview stellte, gab schließlich unumwunden zu: „Wenn man die Wiederholung im Fernsehen sieht, ist es ein Strafstoß.“

Aytekins Eingeständnis war allerdings nur ein schwacher Trost für die Borussen, die mit der Mainz-Pleite im Kampf gegen den Abstieg einen schweren Rückschlag erlitten haben. „Es bringt nichts mehr, sich darüber aufzuregen. Wir haben trotzdem null Punkte“, so der junge Marco Reus. Vertan ist die Chance, zu Wolfsburg und St. Pauli fast aufzuschließen, stattdessen haben die Borussen vier Spieltage vor Saisonende drei Punkte und elf Tore Rückstand auf den Relegationsplatz. Das rettende Ufer ist bereits satte sieben Zähler entfernt.

„Wir müssen drei Siege aus den letzten vier Spielen holen, um noch die Liga halten zu können“, lautet die Rettungsformel von Trainer Favre. „Das wird extrem schwer, aber wir müssen daran glauben.“

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