Reus: Wir haben viel geredet

Gelingt der Borussia nach mehr als 18 Jahren wieder einmal ein Erfolg beim FC Schalke 04?

Mönchengladbach. Man muss als Borussen-Fan schon volljährig sein, um mit Fug und Recht behaupten zu können: "Ich habe den letzten Sieg beim FC Schalke 04 im Stadion noch live erlebt." Seit über 18 Jahren hat der VfL Borussia kein Bundesliga-Spiel mehr in Gelsenkirchen gewonnen - und die jüngsten drei Liga-Pleiten der Fohlen in Folge sind alles andere als ein Mutmacher für das heutige Duell (15.30 Uhr) in der Arena.

Ganz im Gegenteil: Borussia befindet sich im freien Fall, hat die derzeit schlechteste Abwehr der Bundesliga (17 Gegentore), zehn Treffer (Liga-Höchstwert) nach Standardsituationen kassiert, und neben Abwehrchef Dante (Fußbruch) fällt mit Mo Idrissou (Gelb-Rot-Sperre) auch noch der bislang gefährlichste Stürmer aus.

In einem Luxus-Schloß in Tegelen, kurz hinter der niederländischen Grenze, hat Trainer Michael Frontzeck fernab des Trubels sich seine Spieler daher noch einmal zur Brust genommen, auf die kommenden Wochen der Wahrheit gegen Schalke (A), Wolfsburg (H), Hoffenheim (A), Bremen (H), Kaiserslautern (A) und Bayern (H) eingeschworen.

"Wir haben viel geredet, das war genau richtig", sagte später Borussias Senkrechtstarter Marco Reus. Für die Prüfung auf Schalke gibt sich der 21-Jährige optimistisch: "Wir müssen aggressiv sein, das Tempo hoch halten, dann haben wir auch dort die Möglichkeit, zu gewinnen."

Sein Trainer Michael Frontzeck ist da etwas zurückhaltender: "Dass das Spiel in Schalke ganz schwer wird, darüber brauchen wir nicht zu reden. Die Schalker haben eine ganze Reihe von Spielern, die individuell zu den Besten der Liga zählen. Als Mannschaft haben sie bislang aber Probleme gehabt." In Freiburg gelang Königsblau der erste Saisonsieg, gegen die angeschlagenen Fohlen soll nun auch die Heimschwäche abgelegt und der erste Dreier in der Arena seit dem 17. April gefeiert werden.

Damals, beim 3:1, hieß der Gegner auch Mönchengladbach. Der Auftrag von S04-Trainer Felix Magath an sein Starensemble ist eindeutig: "Wir brauchen Erfolgserlebnisse, um stärker zu werden." Magath betont aber auch: "Mannschaften wie Gladbach sind nicht ungefährlich. Die Borussia wird eher defensiv eingestellt sein. Das bedeutet im Umkehrschluss für uns, dass wir das Spiel machen müssen."

Schalkes Peer Kluge, einst ein Borusse, erwartet ebenfalls ein hartes Stück Arbeit: "Man hat in Leverkusen gesehen, wozu Borussia in der Lage ist, wenn sie ihr Potenzial abruft. Daher werden wir sie auf keinen Fall unterschätzen." Einst ist sicher: Der Verlierer steckt erst einmal tief im Tabellenkeller fest.

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