Reus’ Treffen mit der Vergangenheit

Die Gladbacher wollen Dortmunds Schwächephase nutzen.

Mönchengladbach. Sein Länderspiel-Debüt mit der U 21 in Magdeburg musste Marco Reus schweren Herzens absagen. Sei’s drum. Denn so blieb dem 20-jährigen Senkrechtstarter von Borussia Mönchengladbach das enttäuschende 2:2 der deutschen Mannschaft gegen Island erspart, die nun um die Olympia- und EM-Teilnahme bangen muss.

Stattdessen kurierte Reus seine in der Partie gegen Freiburg im heimischen Borussia-Park erlittene Innenbanddehnung aus, um bloß nicht auch noch den Klassiker am Samstagabend (18.30 Uhr, Signal-Iduna-Park) gegen Borussia Dortmund zu verpassen.

Gegen jene Mannschaft, die er als Kind von der Südtribüne enthusiastisch angefeuert hat. "Aber das war einmal", sagt der gebürtige Dortmunder, der bis zu seinem 17. Geburtstag ein "Schwarz-Gelber" war und in der BVB-Jugend spielte, ehe die Dortmunder den schmächtigen Burschen ausmusterten und ins westfälische Ahlen "verfrachteten".

"Das ist lange her. Ich bin froh, dass ich in Gladbach gelandet bin, hier mein Bundesliga-Debüt gefeiert habe und mir der Verein die Möglichkeit gibt, mich weiter zu entwickeln."

Reus, den der Vergleich mit dem gleich großen und quirligen Marko Marin zuweilen nervt, ist nach 23 Bundesliga-Begegnungen bei den Profis der niederrheinischen Borussia (vier Tore, vier Vorlagen) schneller als erwartet zu einer unverzichtbaren Größe in der Mannschaft von Michael Frontzeck geworden.

"Marco ist fit, er wird in Dortmund spielen", sagt der Trainer, der sich auf das laut der renommierten englischen Tageszeitung "Times" atemberaubendste Stadion Europas und die große Kulisse freut: "In Dortmund vor 80000 zu spielen ist ein Anreiz für jeden Spieler, über die Schmerzgrenze hinauszugehen."

Das wird wahrscheinlich auch unabdingbare Voraussetzung sein, um vielleicht einen Punkt mitzunehmen. Nach vier Niederlagen aus den vergangenenen fünf Begegnungen herrscht am Westfalendamm eine latente Unruhe, droht das Team von Jürgen Klopp, wie im Vorjahr, das große Ziel - Platz fünf - erneut aus den Augen zu verlieren.

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