Pleite im Abstiegsgipfel

Borussia hat das Kellerduell gegen Stuttgart mit 2:3 verloren. Dante sieht Gelb-Rot.

Mönchengladbach. Noch einige Minuten nach dem Schlusspfiff saß Tobias Levels vollkommen bedröppelt auf der Auswechselbank, blickte — auf dem Trikot-Kragen kauend — konsterniert gen Nordkurve, wo sich der geballte Frust der VfL-Treuen entlud. Mit „Wir haben die Schnauze voll“- Rufen verabschiedeten hunderte Fans der Gladbacher Borussia die eigene Mannschaft nach der 2:3-Heimpleite gegen den VfB Stuttgart in die Kabine.

Dabei hatte während des gesamten Spiels der Großteil der rund 40.000 Zuschauer im Borussia-Park die Fohlen unentwegt angetrieben, die schwarz-weiß-grüne Wand alles für den ersten „Heim-Dreier“ in dieser Spielzeit getan. Die verspielte 2:0-Pausenführung, der umstrittene Strafstoß für den VfB kurz vor Spielende, dazu das Verharren am Tabellenende ließen jedoch die Stimmung kippen.

Levels, der mit einem Fehlpass den entscheidenden Treffer zur fünften Heimpleite in Serie einleitete, gab später aufrichtig zu: „Ich habe da die falsche Entscheidung getroffen, einen schlechten Pass gespielt. Das tut mir auch leid für die Mannschaft“, sagte der Verteidiger, „wir haben in der zweiten Halbzeit unsere Aufgaben nicht mehr erfüllt, hatten Schwierigkeiten mit der Systemumstellung der Stuttgarter inklusive Hajnal. Das ist ein herber Rückschlag.“

Die emotionale Achterbahnfahrt geht bei der Elf vom Niederrhein weiter, nach dem Triumph in Frankfurt folgte am Samstag der Rückschlag im Abstiegsgipfel gegen den VfB. „Der Stachel sitzt sehr tief und es tut weh“, so Borussen-Coach Michael Frontzeck am Sonntag. Einen Rücktritt schloss der 46-Jährige aus: „Das tue ich nicht, wir müssen da gemeinsam raus. Ich denke in keinster Weise darüber nach aufzuhören.“

Auch Abwehrchef Dante hat noch längst nicht die Flinte ins Korn geworfen. „Je schwieriger die Ausgangslage erscheint, desto motivierter bin ich. Das spornt mich an, und ich werde bis zur letzten Sekunde kämpfen“, so der Brasilianer, der gegen den VfB zur tragischen Figur avancierte. Zunächst hatte er den VfL mit einem tollen Kopfball in Führung gebracht, dann „stahl“ Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer ihm und Mo Idrissou beim Stand von 2:2 ein reguläres Tor.

Die „Krönung“: Kurz vor dem Abpfiff wertete Kinhöfer Dantes Einsatz gegen Pogrebnyak als Strafstoß — Gebhart verwandelte zum 2:3-Endstand. Für Dante war zudem wegen einer Gelb-Roter Karte das Spiel vorzeitig beendet. „Das waren gleich drei falsche Entscheidungen des Schiedsrichters“, ärgerte sich Dante. Nächste Chance zur Wiedergutmachung: Samstag, 15.30 Uhr, beim FC St. Pauli.

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