Paul Stalteri hat in England Abstiegskampf gelernt

Borussia-Trainer Hans Meyer setzt in der Bundesliga-Rückrunde auf seine Neuzugänge.

Gran Canaria. Paul Stalteri ist kein Profi-Fußballer, der Spiele durch seine individuelle Klasse entscheidet. Aber der 31 Jahre alte Kanadier kann einer Mannschaft dabei helfen, nicht als Verlierer vom Platz zu gehen.

Darum hat Trainer Hans Meyer den international erfahrenen Verteidiger zum Bundesliga-Schlusslicht Borussia Mönchengladbach gelotst.

Stalteri soll vor allem auf der rechten Abwehrseite dafür sorgen, dass die Gladbacher Hintermannschaft Bundesliga-tauglich wird. "35 Gegentore sind einfach zu viel, so kann kein Team positive Ergebnisse erzielen", sagt der Kapitän der kanadischen Nationalmannschaft.

Unter der Sonne von Gran Canaria, der Insel des ewigen Frühlings, soll Stalteri in diesen Tagen zusammen mit den Neuzugängen Logan Bailly, Dante sowie Tomas Galasek in die Gruppe der Mönchengladbacher integriert werden.

"Ich bin ein positiv denkender Mensch, ein Teamplayer. Meine Aufgabe ist es, Borussia zu helfen. Wenn die Mannschaft Erfolg hat, bin ich zufrieden", beschreibt der ehemalige Stürmer seine Rolle in Meyers Kollektiv.

In England hat Stalteri gelernt, wie ein Profi mit dem enormen Druck des Abstiegskampfes umzugehen hat. 2005 wechselte der zweifache Familienvater von Werder Bremen zu Tottenham in die Premier League.

Bei den "Spurs" konnte sich Stalteri aber nicht durchsetzen, wurde auf Leihbasis Anfang 2008 zum Abstiegskandidaten Fulham abgeschoben - und schaffte als Stammspieler mit dem FC am letzten Spieltag den Klassenerhalt.

Noch nie zuvor habe er bis dahin gegen den Abstieg gekämpft, erzählt der Verteidiger, das sei "eine komplett andere Art von Stress".

Und wie geht ein Spieler damit um? "Bei allem Druck darf man zwei Dinge nicht verlieren. Den Glauben an die Mannschaft und sein Selbstvertrauen. Wer das nicht schafft, hat keine Chance", verrät Stalteri seine Anti-Abstiegs-Formel. Erfahrungen, auf die sie nun auch beim VfL Borussia setzen.

"Gladbach ist einer der großen deutschen Klubs. Deshalb ist mir die Rückkehr nach Deutschland nicht schwer gefallen", sagt der 31-Jährige. Seine Bremer Jahre nennt er "überwältigend", das steht immer noch in dicken Lettern auf seiner Homepage. Sie ist gespickt mit Fotos vom Double an der Weser im Jahre 2004.

Den Jubel-Jahren mit Werder soll nun ein positives Kapitel am Niederrhein folgen. "Wir stehen am Ende der Saison auf keinem Abstiegsplatz und halten die Klasse", behauptet Stalteri.

Spätestens am 31. Mai, einem Sonntag, wird sich zeigen, ob sich Stalteris Hoffnungen erfüllt haben. Dann findet das Rückspiel in der Relegation zwischen dem Drittletzten der Bundesliga und dem Dritten aus Liga zwei statt.

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