Nur gemeinsam eine Chance

Trainer Michael Frontzeck vertraut auch am Samstag in Leverkusen wieder auf sein Kollektiv.

Mönchengladbach. Michael Frontzeck mag es überhaupt nicht, wenn man ihn auf die Qualitäten einzelner Spieler groß anspricht. Zum Beispiel auf eine der Lieblingsfiguren der Medien in der aufstrebenden Gladbacher Mannschaft, auf Talent Marco Reus. Dann wirkt der Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach schnell gereizt: "Ich habe vom ersten Tag an gesagt, dass wir nur gemeinsam eine Chance haben. Das Kollektiv muss funktionieren." Wahrscheinlich hat der 45-jährige Coach der Gladbacher sogar recht, und wenn sich dann auch noch die Trainer-Kapazität Jupp Heynckes ähnlich äußert, ist dem kaum noch etwas hinzuzufügen.

Samstag Nachmittag treffen Heynckes’ Leverkusener auf Borussia Mönchengladbach. Wenn man so will - zwei "Mannschaften der Stunde", wie es Borussias Pressesprecher Markus Aretz am Donnerstag formulierte. Wobei zwischen Bayer (16 Spiele, keine Niederlage) und Borussia (zuletzt eine Schlappe in sieben Partien) dann doch noch ein kleiner Unterschied besteht. "Aber wir sind trotzdem guten Mutes", sagt Frontzeck, "wir verkriechen uns nicht unter der Decke, fahren ohne Angst zu Bayer 04." Frontzeck weiß andererseits auch zu gut, dass der Tabellenführer an einem guten Tag alles in Grund und Boden spielt. "Wehe, wenn die Leverkusener einmal ins Rollen kommen; wie zum Beispiel gegen Frankfurt oder Stuttgart."

Dass die Gladbacher seit 1994 (1:0 in Leverkusen/Tor Heiko Herrlich) nicht mehr gegen Leverkusen gewonnen haben, ist für dessen Cheftrainer Jupp Heynckes und "Frontzeck-Entdecker" nur eine Randnotiz. "Borussia ist seit Wochen in einer guten Verfassung. Wir müssen auf der Hut sein", sagt er. Immerhin erkämpften sich die Borussen in den vergangenen 15 Jahren elf Unentschieden gegen Leverkusen. Ein solches Ergebnis könnte am Samstag Bayers Sturz von der Tabellenspitze bedeuten, vorausgesetzt der FC Schalke 04 besiegte Mainz 05. Theoretisch könnte in diesem Fall auch der FC Bayern München vorbeiziehen.

Realistisch oder utopisch? "Wir wollen wie in den vergangenen Wochen versuchen, gut in die Partie zu finden und das Spiel gegen den Ball optimal zu gestalten", betont Steffen Korell, Teil des Teams Sport beim VfL Borussia, gegenüber der WZ. Er beobachtet das Spiel meist von der Tribüne. Zuletzt meistens genießerisch. Ob die Gladbacher auch beim FC Bayer 04 durch attraktiven Fußball auffallen, wird sich zeigen.

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