Mit viel Einsatz und Reus Platz vier verteidigt

Mönchengladbach. Fast-Absteiger Borussia Mönchengladbach darf weiterhin von der Teilnahme an der Champions League träumen. Die Elf vom Niederrhein feierte am 17. Spieltag einen 1:0 (1:0)-Heimsieg gegen den FSV Mainz 05 und festigte somit Rang vier in der Tabelle.

Am Mittwoch im DFB-Pokal-Heimspiel gegen den FC Schalke 04 könnte Gladbach die beeindruckende Hinserie in der Fußball-Bundesliga noch mit einem weiteren Triumph krönen. Allerdings ist bei den Borussen der Einsatz von Marco Reus (Knieprobleme) und Keeper Marc-André ter Stegen (Rippenprellung) in Gefahr.

Ein kurzer Blick — dann bugsierte Patrick Herrmann frech per Pike die Kugel durch die Beine des Mainzer Keepers Wetklo. Die 1:0-Entscheidung (5.) zu Gunsten der Gladbacher war perfekt — und Herrmann mittendrin im Jubelrausch. Erneut zählte der Jungspund zu den besten Borussen, sorgte auf der rechten Seite immer wieder für Betrieb, arbeitete auch gut in der Defensive.

„Mainz hat es gut gemacht, wir haben uns hier und da schwer getan“, sagt der 20-Jährige später, „aber am Ende zählen dir drei Punkte, und die haben wir. Es ist eine Qualität unserer Mannschaft, auch solche Spiele zu gewinnen. Dass wir nach der Hinrunde 33 Punkte haben, hätte ich vorher auch nicht geglaubt. Aber wir dürfen uns darauf nicht ausruhen.“

Neustädter, Hanke, Reus — Abschluss Herrmann. Der Treffer zum 1:0 war toll herausgespielt und eine Kombination wie aus dem Bilderbuch. „Marco hat das klasse gemacht“, sagte Herrmann. In der Tat zeigte Reus bei seinem Comeback nach überstandenem Zehenbruch in dieser Szene seine ganze Klasse, setzte Herrmann clever mit einem Traumpass in Szene. Zahlreiche Fans unter der annähernd 50 000 Zuschauern im Borussia-Park riss es in diesem Moment von ihren Sitzen.

Es lief die 45. Minute, als Schiedsrichter Peter Gagelmann für die entsetzten Borussen-Fans zum „Schieber“ und „Buhmann“ wurde. Roman Neustädter war im Strafraum vom Gegenspieler Polanski getroffen worden und zu Boden gegangen. Doch der Elfmeter-Pfiff von Gagelmann blieb aus. Es folgte ein böses Pfeifkonzert, Havard Nordtveit regte sich dermaßen auf, dass Gagelmann ihm Gelb zeigte. „Egal, ob es Elfer war oder nicht, am Ende haben wir gewonnen - nur das zählt für mich“, sagte VfL-Verteidiger Martin Stranzl später.

Die 49089 Zuschauer im Borussia-Park bekamen eine turbulente Anfangsphase geboten. Bereits in der ersten Minute hatte Mainz durch Choupo-Moting eine gute Gelegenheit, kurz darauf Borussias Offensiv-Ass Juan Arango (3.). Zwei Minuten später fiel dann das 1:0 zu Gunsten der Gladbacher. Ein Spezial-Schuh hatte es möglich gemacht, dass Marco Reus trotz seines Bruchs im kleinen Zeh auflaufen konnte.

Und der Nationalspieler zeigte sofort seine Klasse, legte Patrick Herrmann mit einer perfekten Vorlage die Führung (5.) auf. Mainz zeigte sich allerdings nur kurz geschockt, spielte weiterhin gut mit und kam auch zu einigen Torchancen. Doch Kirchhoff verpasste mit seinen Schüssen in der 16. und 30. Minute das Ziel.

Borussia tat in der Offensive nur noch das Nötigste, hatte allerdings Pech, als Schiedsrichter Peter Gagelmann kurz vor der Pause nach einer Attacke von Polanski gegen Neustädter im Strafraum weiterspielen ließ. Auch zu Beginn von Halbzeit zwei hatte Mainz die erste gute Chance, der Aufsetzer von Caligiuri ging knapp über das Tor (46.).

Wenige Minuten später sah VfL-Verteidiger Dante die 5. gelbe Karte und ist somit für den Rückrunden-Auftakt gegen Rekordmeister Bayern München gesperrt. Kurz darauf musste Mainz-Trainer Thomas Tuchel auf die Tribüne. Tuchel beteuerte später: „Ich habe nichts getan.“

Seine Mannschaft brachte das nicht aus der Fassung, VfL-Keeper Marc-André ter Stegen konnte einen Bungert-Kopfball noch gerade über die Latte lenken (63.). Borussia drückte im Anschluss wieder aufs Tempo, ließ binnen 60 Sekunden jedoch zwei große Chancen (67./68.) ungenutzt. Beide Male hieß der Vorbereiter Reus. Erst bediente er Juan Arango bei einem Konter mit einem Querpass, doch den Schuss des Venezolaners parierte Wetklo.

Nach der anschließenden Ecke verpassten Neustädter und Jantschke knapp. Auch wenn die Mainzer durch Choupo-Moting noch zwei Chancen hatten, am Ende fehlte den Gästen in der Offensive die Durchschlagskraft, um noch den Ausgleich zu erzielen. Die Borussen brachten mit viel Einsatz den Heim-Dreier über die Runden und überwintern in der Bundesliga mit 33 Punkten auf dem 4. Tabellenplatz.

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